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Jede dritte kleine und mittlere Schweizer Firma war Opfer einer Cyberattacke

Jedes dritte Schweizer KMU war bereits Opfer einer Cyberattacke

12.12.2017, 10:2312.12.2017, 10:51
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Jedes dritte kleine und mittlere Schweizer Unternehmen (KMU) hat bereits eine Cyberattacke erlebt. Dennoch sehen sich mehr als die Hälfte der KMU-Geschäftsführer gut geschützt vor Cyberrisiken. Die Sorglosigkeit der KMU sei beunruhigend, teilte der Dachverband der ICT-Wirtschaft am Dienstag mit. Nur vier Prozent der KMU-Chefs sähen es als grosse oder sehr grosse Gefahr, durch einen Cyberangriff in der Existenz gefährdet zu sein.

Laut der Umfrage bei 300 KMU-Chefs, die ICT Switzerland im September durchführen liess, führten die Cyberangriffe bei 6 Prozent der Firmen zu Datenverlust. Bei 3 Prozent kam es zu einer absichtlich herbeigeführten Überlastung des Netzes und Zugangsverweigerung.

Warnung vor Verharmlosung

Weitere 2 Prozent beklagten Datendiebstahl und 4 Prozent der Firmen wurden Opfer einer Erpressung. Obwohl gravierende Folgen bisher selten waren, dürften die Angriffe nicht verharmlost werden, schreibt der Verband. Hochgerechnet auf die total 580'000 Schweizer KMU waren 2200 bis 21'000 KMU von Datendiebstahl betroffen.

Der Schutz vor Cyberangriffen sei ungenügend, schreibt der Verband weiter. Nur 60 Prozent der Befragten hätten einfache Schutzmassnahmen wie Malware-Schutz, Firewall und Backup voll und ganz umgesetzt.

Ausserdem habe nur jedes fünfte KMU Systeme zur Erkennung von Cyber-Vorfällen vollständig eingeführt. Mitarbeiter-Schulungen über den sicheren Gebrauch von IT fanden nur bei 15 Prozent der KMU statt.

Mangelnde Auseinandersetzung

Die Befragung, die das Marktforschungsinstitut GFS-Zürich durchführte, kam zu einem ähnlichen Schluss wie Umfrage des Beratungsunternehmens KPMG bei Grossunternehmen im Frühling.

Laut KPMG erhöhte sich die Zahl der Unternehmen, die in den vergangenen 12 Monate Cyberattacken registrierten innert Jahresfrist von 54 auf 88 Prozent. Gleichzeitig gaben zwei Drittel der Firmen an, dass sie an der Cybersicherheit noch nicht systematisch arbeiteten.

Andreas Kaelin, Geschäftsführer des Dachverbands ICT Switzerland, betonte am Dienstag, die zunehmende Vernetzung mit dem Internet sei eine Voraussetzung, Vorteile der Digitalisierung nutzen zu können. Doch dies erhöhe auch die Risiken und bedingte, dass die KMU mit Cyberrisiken kompetent auseinandersetzten.

Auch die Präsidentin der Kommission zur Datenbearbeitung und Datensicherheit des Bundes, Brigitte Gadient, sieht Handlungsbedarf. Die Kommission arbeite deshalb an den Eckpfeilern einer IT-Security Best Practice für die KMU.

(sda)

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