Nepal: Menschenschmuggler nutzten Not nach Erdbeben in Nepal aus

Nepal: Menschenschmuggler nutzten Not nach Erdbeben in Nepal aus

26.04.2016, 11:00

Menschenhändler haben die Notsituation vieler Nepalesen nach dem verheerenden Erdbeben vor einem Jahr schamlos ausgenutzt. Die Zahl verschleppter Menschen, die aufgegriffen werden konnten, stieg in den Monaten nach der Katastrophe um mindestens 15 Prozent.

Das sei eine «alarmierende Situation», sagte Mohna Ansari, Mitglied von Nepals Menschenrechtskommission, am Dienstag in Kathmandu. Seit vielen Jahren werden vor allem Mädchen und junge Frauen in dem bitterarmen Himalaya-Land verschleppt. Viele von ihnen landen in Bordellen, etwa im Nachbarland Indien. Andere werden als billige Arbeitskräfte, für den Organhandel oder als Bräute verkauft.

Die Händler seien meist Verwandte oder Bekannte und nicht etwa Fremde, heisst es im Bericht weiter. Laut Ansari haben viele Familien nach dem Erdbeben weder Geld noch hätten sie es geschafft, ihre Felder zu bestellen.

Die Anti-Trafficking-Organisation Maiti Nepal verzeichnete ebenfalls einen Anstieg der Fälle. In den jeweils drei Monaten vor und nach dem Beben seien 615 beziehungsweise 745 Opfer von Menschenschmugglern aufgegriffen worden, sagte ein Sprecher. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!