Dem 35-jährige Kosovaren, der in der Nacht von Freitag auf Samstag aus dem Freiburger Zentralgefängnis entkam, ist anscheinend eine filmreife Flucht gelungen: Er seilte sich nämlich mit zusammengeknüpften Bettlaken über die Gefängnismauer ab.
Zuvor war der Mann durch ein Sicherheitsfenster mit Gitterstäben, das nicht geöffnet werden kann, aus seiner Zelle ausgebrochen. Das sagte der Generalsekretär der Freiburger Sicherheits- und Justizdirektion, Didier Page, am Donnerstag auf Anfrage. Er bestätigte damit eine Meldung in der Tageszeitung «La Liberté».
Auch wenn auf den Bildern der Überwachungskameras nur ein Mann zu sehen ist, geht Page davon aus, dass der Häftling externe Hilfe hatte. Denn man brauche genügend starkes Gerät, um ein solches Sicherheitsdispositiv zu überwinden. Und dieses finde man nicht im Innern eines Gefängnisses.
Zur Zeit laufe eine interne Analyse, um eventuelle Schwachstellen in der Infrastruktur oder den internen Sicherheitsabläufen aufzudecken, wie zum Beispiel bei den Nachtschichten.
Der Geflüchtete war wegen eines Tötungsdelikts im freiburgerischen Frasses im Mai 2013 in erster Instanz zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Er bestreitet die Tat und hat gegen das Urteil Einsprache eingelegt.
Der als gefährlich eingestufte Mann befinde sich weiterhin auf der Flucht, sagte Page. Die Suchaktion laufe in der Schweiz und im Ausland, ein internationaler Haftbefehl sei ausgestellt worden. Aufgrund seiner Strafakte geht die Polizei davon aus, dass er die Schweiz verlassen hat. (sda)