«Uns fehlen Fachleute. Und das Schlimmste ist, dass es immer weniger werden.»

Für stärkeres Wachstum braucht Burkhalter mehr Persona.l
Für stärkeres Wachstum braucht Burkhalter mehr Persona.lBild: Burkhalter
Elektrotechnik-Gruppe Burkhalter kann nicht wachsen

«Uns fehlen Fachleute. Und das Schlimmste ist, dass es immer weniger werden.»

15.04.2014, 15:0815.04.2014, 15:18

Die Elektrotechnik-Gruppe Burkhalter hat im vergangenen Jahr von der regen Bautätigkeit profitiert. Für ein stärkeres Wachstum fehlt ihr vor allem qualifiziertes Personal.

Unter dem Strich stand 2013 ein Gewinn von 26,1 Mio. Franken, das sind 9,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Betriebsgewinn (EBIT) erhöhte sich um 8,7 Prozent auf 31,9 Mio. Franken. «Wir sind auf einem Kurs, der sehr stetig ist», sagte Verwaltungsratspräsident Gaudenz Domenig am Dienstag an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich.

Würde das Tempo gerne erhöhen: VR-Präsident Gaudenz Domenig.
Würde das Tempo gerne erhöhen: VR-Präsident Gaudenz Domenig.Bild: Burkhalter

Gerne würde Burkhalter das Tempo noch erhöhen. Das grösste Hindernis dafür ist der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern. «Uns fehlen Fachleute in allen Bereichen», sagte Konzernchef Marco Syfrig gegenüber der Nachrichtenagentur sda. «Es gibt einfach zu wenige. Und das Schlimmste ist, dass es immer weniger werden.»

«Es gibt einfach zu wenige. Und das Schlimmste ist, dass es immer weniger werden.»
Konzernchef Marco Syfrig

Denn die Anforderungen beispielsweise an einen angehenden Elektroinstallateur seien relativ hoch. Und viele Junge, die dafür in Frage kämen, machten stattdessen lieber ein Studium, klagte Syfrig.

Nicht begeistert über Masseneinwanderungsinitiative

Das Unternehmen versucht, dem Trend entgegenzuwirken, indem es die Löhne erhöht. 2013 betrug der Anstieg 4,4 Prozent, während der Personalbestand nur um etwas mehr als 1 Prozent wuchs. Das Wachstum der Löhne sei «strategisch gewollt», erklärte Syfrig. Nur so könnten die guten Mitarbeiter im Unternehmen gehalten werden.

«Salopp gesagt leben wir heute wie in Saudi-Arabien»
Burkhalter-Chef Syfrig

Einen Teil des Personalbedarfs deckt Burkhalter mit ausländischen Fachkräften. Die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative könnte diesen Weg mittelfristig allerdings erschweren.

Er sei überhaupt nicht begeistert über das Abstimmungsresultat vom 9. Februar, sagte Syfrig. Für ihn steht ausser Zweifel, dass die Schweiz auf Zuwanderer angewiesen ist. «Salopp gesagt leben wir heute wie in Saudi-Arabien», sagte er und verwies auf die rund eine Million ausländische Arbeitskräfte, die in der Schweiz leben.«Wenn wir diese Million nicht mehr haben, gibt es uns gar nicht mehr.» 

Zuwanderung wird nicht zurückgehen

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Gerade deshalb glaubt Syfrig nicht, dass die Zuwanderung nach der Annahme der Initiative stark zurückgehen wird. Von 220 Mitarbeitern, die Burkhalter in Genf beschäftige, seien 200 Grenzgänger. «Ich bin überzeugt, dass wir in Zukunft genau gleich viele bekommen werden wie heute», sagte er. «Es wird einfach einen riesigen administrativen Aufwand geben.»

Für das laufende Jahr ist Syfrig optimistisch. «2014 sind wir sehr gut unterwegs», sagte er. Der Gewinn pro Aktie soll erneut steigen.

Sorgen um die Baukonjunktur macht sich das Unternehmen nicht. Angesichts des hohen gegenwärtigen Niveaus sei es zwar möglich, dass die Nachfrage mittelfristig etwas zurückgehen werde. Für Burkhalter sei dies aber gut verkraftbar. «Wir haben in der Schweiz immer noch einen Nachfrageüberhang», erklärte der Konzernchef. (jas/sda)

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