Die Aussenminister Südkoreas und Japans sind am Montag zu Gesprächen über eine Lösung im jahrelangen Konflikt um die Versklavung von Frauen in den Soldatenbordellen der japanischen Kaiserarmee im Zweiten Weltkrieg zusammengekommen.
Beim Treffen in Seoul wollte Japans Aussenminister Fumio Kishida laut Medienberichten seinem Amtskollegen Yun Byung Se neue Vorschläge vorlegen. Nach jahrelanger Eiszeit hatten sich Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye und Japans Regierungschef Shinzo Abe kürzlich geeinigt, den Konflikt um die sogenannte «Trostfrauen»-Frage möglichst bald beizulegen.
«Trostfrauen» werden in Japan euphemistisch die Frauen genannt, die während des Zweiten Weltkriegs zu Sexdiensten in den Soldatenbordellen der japanischen Kaiserarmee gezwungen wurden. Die Zahl der vor allem aus Korea und China stammenden Opfer wird von Historikern auf bis zu 200'000 geschätzt.
Seoul wirft Tokio vor, ihr Schicksal zu ignorieren und begangene Kriegsgräuel zu verschleiern. Präsidentin Park hatte sich seit Beginn ihrer Amtszeit Anfang 2013 zunächst geweigert, Abe zu bilateralen Gesprächen zu treffen. Für sie ist der Konflikt das «grösste Hindernis» in den Beziehungen zu Japan. (sda/dpa)