Bundesrätin Keller-Sutter besucht Lehrbetrieb mit Flüchtlingen

Bundesrätin Keller-Sutter besucht Lehrbetrieb mit Flüchtlingen

27.05.2019, 14:2427.05.2019, 14:24

Seit knapp einem Jahr können Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene in der Schweiz eine Integrationsvorlehre absolvieren. Am Montag besuchte Justizministerin Karin Keller-Sutter einen Spenglerei-Lehrbetrieb in Münchenbuchsee BE.

Ziel des «Pilotprogramms Integrationsvorlehre» (Invol) ist, die berufliche Integration zu verbessern. Im ersten Jahr absolvieren rund 700 Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene eine solche Lehre. Zwölf Branchen- und Berufsverbände in 18 Kantonen machen beim Programm mit.

Einjährige Lehre

Geboten wird eine einjährige Lehre, in der die Absolventinnen und Absolventen berufsspezifische Sprachkenntnisse erwerben, den Arbeitsalltag in der Schweiz kennenlernen und sich erste berufliche Kenntnisse aneignen. Die Vorlehre soll Grundlage für eine ordentliche Berufslehre sein.

Ein Lehrbetrieb in Münchenbuchsee BE erhielt am Montag hohen Besuch: Bundesrätin Karin Keller-Sutter und die Berner Erziehungsdirektorin Christine Häsler besuchten die Hegg Spenglerei AG, bei der zwei junge Männer die Integrationsvorlehre absolvieren. Keller-Sutter und Häsler liessen sich die Umsetzung von Invol vor Ort erklären.

Das Staatssekretariat für Migration (SEM) nannte im Communiqué Zahlen zum Kanton Bern. Im August begannen 105 Lernende aus 16 Ländern in 80 Betrieben eine Integrationsvorlehre; sie waren 15- bis 34-jährig. Zwei Drittel von ihnen konnten bisher einen Lehrvertrag abschliessen. Ab August werden weitere Betriebe gesucht, in denen Geflüchtete Integrationsvorlehren absolvieren können.

Ausweitung geplant

Seit 2018 gibt es die Integrationsvorlehre für Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene. Der Bundesrat will das Programm ab 2021 auf junge Zuwanderer ausserhalb des Asylbereichs ausweiten. Gleichzeitig sollen die Integrationsvorlehren auf die Berufsfelder Informations- und Kommunikationstechnologie sowie die Pflege ausgeweitet werden.

Vom Programm für Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommen versprechen sind Bund und Kantone tiefere Sozialhilfekosten und einen stärkeren gesellschaftlichen Zusammenhang. Von der Vorlehre profitierten alle, schrieb das SEM, auch die Geflüchteten sowie Betriebe und Branchen. (sda)

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