Am heutigen Freitagabend werden in Genf die Schweizer Filmpreise verliehen. Mit fünf Nominationen in den Hauptkategorien hat die Komödie «Wolkenbruch» von Regisseur Michael Steiner beste Chancen auf einen Preisregen.
Doch wie man so schön sagt: Die Konkurrenz schläft nicht. Joel Basman, der für seine Rolle als Motti in «Wolkenbruch» als Bester Schauspieler in Frage kommt, muss sich gegen Max Hubacher (als Jonas in «Der Läufer») und Max Simonischek (als Zwingli in «Zwingli») durchsetzen. Auch diese Filme, die beide auf wahren Begebenheiten beruhen, und deren schauspielerische Leistungen ernteten viel Lob und sorgten für Gesprächsstoff.
Was den «Wolkenbruch»-Machern keiner mehr nehmen kann, ist der Titel des erfolgreichsten Schweizer Films 2018. Die Geschichte um den Studenten Motti, der sich aus den Fesseln des orthodoxen Judentums lösen und Schwung in sein (Liebes-)Leben bringen möchte, begeisterte die Fans geistreicher Komödien. Die weiteren Nominierungen in den Kategorien Bester Spielfilm, Beste Darstellung in einer Nebenrolle (zweifach) und Bestes Drehbuch kamen zumindest für sie nicht überraschend.
Frauen erobern Nebenrollensparte
Als Beste Schauspielerinnen sind Sarah Sophia Meyer (Anna in «Zwingli»), Judith Hofmann (Ruth in «Der Unschuldige») und Julia Föry (Léa Pearl in «PEARL») nominiert. Und auch die Kategorie der Besten Darstellung in einer Nebenrolle ist von drei Schauspielerinnen besetzt: Sunnyi Melles (Frau Silberzweig in «Wolkenbruch»), Noémie Schmidt (Laura in «Wolkenbruch») und Pauline Schneider (Hilde in «Ceux qui travaillent»).
In vier Kategorien ist der weniger massentaugliche Spielfilm «Der Unschuldige» von Simon Jaquemet nominiert. Das Drama um eine Frau, deren wegen Mordes verurteilte Ex-Freund nach zwanzig Jahren Gefängnis frei kommt, ist in den Sparten Bester Spielfilm, Bestes Drehbuch, Beste Kamera und Beste Darstellerin für einen Quartz nominiert.
Illustre Gäste
Neben den potentiellen Gewinnerinnen und Gewinnern der Filmpreise werden am Abend im Bâtiment des Forces Motrices auch weitere prominente Gesichter anzutreffen sein. Bundesrat und Filmfan Alain Berset hat sich angemeldet, ebenso der Basler Schauspieler Gilles Tschudi («Die Wolken von Sils Maria») und die schauspielernde Ex-Miss-Schweiz Lauriane Gilliéron.
Der Schweizer Filmpreis wird dieses Jahr zum 22. Mal verliehen. Seit 2013 findet die Schweizer Oscar-Nacht im Turnus in der Romandie (Genf) und der Deutschschweiz (Zürich) statt. (sda)