Vor G20-Gipfel in China fordern EU-Firmen fordern Marktzugang

Vor G20-Gipfel in China fordern EU-Firmen fordern Marktzugang

01.09.2016, 06:08

Angesichts Chinas grosser Einkaufstour in Europa verlangen EU-Unternehmen gleiches Recht für alle: Wenn China problemlos in Europa investieren könne, müsse das andersherum auch endlich möglich sein, verlangt die Europäische Handelskammer vor dem G20-Gipfel.

Konkret ruft die Kammer China zu fairem Wettbewerb und einer Aufhebung von Investitionsbeschränkungen auf. In diesem Jahr habe es bereits enorme Investitionen von chinesischen Unternehmen in Europa gegeben. Diese sind «willkommen», weil sie Jobs schaffen und gut für die heimische Wirtschaft sind, wie es in dem am Donnerstag in Peking veröffentlichen Positionspapier heisst.

Allerdings sei es wegen zahlreicher Beschränkungen und Verbote für europäische Firmen nicht möglich, in ähnlichem Umfang auch in China zu investieren. «Dieses Ungleichgewicht ist politisch nicht nachhaltig», beklagt die EU-Handelskammer vier Tage vor Beginn des G20-Gipfels im ostchinesischen Hangzhou, bei dem Wirtschaftsthemen im Mittelpunkt stehen sollen.

China würde laut Handelskammer schon lange über Reformen für einen leichteren Zugang ausländischer Investitionen sprechen. «Es bleibt zu hoffen, dass diesen Worten auch Taten folgen».

Chinesische Unternehmen hatten in Europa zuletzt mit mehreren grossen Übernahme-Angeboten für Aufsehen gesorgt. Das grösste Geschäft ist die geplante Übernahme des Basler Agrochemiekonzerns Syngenta durch den staatlichen Chemiegiganten ChemChina für 43 Millionen Dollar. In Deutschland übernimmt der Elektrogeräte-Hersteller Midea den Roboterbauer Kuka.

Technologie einkaufen

Chinas Investitionen in Europa zogen zuletzt deutlich an, weil Peking auf den Zukauf von Technologie als Grundlage für die Erneuerung der chinesischen Wirtschaft angewiesen ist.

Der ambitionierte Regierungsplan sieht vor, in vielen Sektoren die Technologielücke zu westlichen Firmen zu schliessen und selbst Weltmarktführer hervorzubringen.

Als Werkbank der Welt hat China derweil ausgedient, weil Löhne steigen und andere Länder in Südostasien und Afrika längst billiger produzieren können. Ausserdem soll durch einen stärkeren Dienstleistungssektor der Binnenkonsum angekurbelt werden. (sda/dpa)

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