Im Iran sind nach UNO-Angaben seit Jahresbeginn schon 80 Menschen hingerichtet worden. "Wir sind tief besorgt über den berichteten Anstieg der Exekutionen", sagte eine Sprecherin der UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, am Freitag in Genf. Laut einigen verlässlichen Quellen liege die Zahl der Hingerichteten sogar bei 95, sagte die Sprecherin.
Im Iran werden Todesurteile meistens mit dem Strick vollstreckt. Die meisten Urteile werden wegen Drogendelikten verhängt - was im internationalen Strafrecht nicht in die Kategorie der schlimmsten Verbrechen fällt. Für die UNO sind die Hinrichtungen von zwei Angehörigen der arabischen Minderheit besonders bestürzend. Zwei Menschen seien offenbar im Januar exekutiert worden, ohne Zugang zu Anwälten bekommen zu haben, sagte die Sprecherin weiter.
Sie seien unter Folter zu Bekenntnissen gezwungen worden. Ihnen sei unter anderem "Feindschaft gegen Gott" und "Korruption auf Erden" vorgeworfen worden. Den UNO-Angaben zufolge wurden 2013 im Iran mindestens 500 Menschen hingerichtet. 2012 lag die Zahl laut Amnesty International bei 314. (aeg/sda)