Drei bekannte Hongkonger Aktivisten haben eine letzte Chance erhalten, sich gegen eine Gefängnisstrafe zu wehren. Sie dürfen gegen ein früheres Urteil in Berufung gehen.
Ein Gericht in der chinesischen Sonderverwaltungszone erteilte Joshua Wong und seinen Mitstreitern Nathan Law und Alex Chow am Dienstag die Erlaubnis. Das Berufungsverfahren soll nun am 16. Januar beginnen.
Der 21-jährige Wong, der vor drei Jahren die «Regenschirm-Proteste» angeführt hatte, war im August wegen Verstössen gegen das Versammlungsrecht zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden, der 24-jährige Parteivorsitzende Law zu acht Monaten.
Nach zwei Monaten im Gefängnis kamen beide jedoch vor zwei Wochen auf Kaution frei. Der 27-jährige Chow, der zu sieben Monaten verurteilt worden war, wurde am Dienstag auf Kaution entlassen.
Herausforderung für Chinas Führung
Die «Regenschirm-Proteste», die 2014 weltweit für Schlagzeilen sorgten, waren die grösste Herausforderung für Chinas kommunistische Führung in der früheren britischen Kronkolonie seit deren Rückgabe 1997.
Die Proteste hatten sich an Beschlüssen Pekings entzündet, 2017 zwar erstmals eine direkte Wahl in Hongkong zu erlauben, den Wählern aber eine freie Nominierung der Kandidaten zu verweigern.
Seit dem 1. Juli 1997 gehört Hongkong wieder zu China, wird aber nach dem Grundsatz «ein Land, zwei Systeme» regiert. Demnach sollen die Hongkonger für 50 Jahre bis 2047 eigentlich «ein hohes Mass an Autonomie» und viele Freiheiten geniessen. (sda/dpa)