Griechenland: Griechenland erhält 7,5 Milliarden aus Euro-Rettungsfonds

Griechenland: Griechenland erhält 7,5 Milliarden aus Euro-Rettungsfonds

17.06.2016, 11:16

Der Euro-Rettungsfonds ESM hat die Überweisung einer Hilfstranche von 7.5 Milliarden Euro für Griechenland auf den Weg gebracht. Das Direktorium des Fonds, in dem die Finanz-Staatssekretäre der Euro-Staaten vertreten sind, beschloss am Freitag die Auszahlung.

Damit ist die Gefahr gebannt, dass Athen wegen anstehender Milliardenrückzahlungen an die Europäische Zentralbank (EZB) im Juli erneut der Staatsbankrott droht.

Griechenland und die Euro-Partner hatten sich im Juli vergangenen Jahres auf ein drittes Hilfspaket in der Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro verständigt, um Griechenland vor der Pleite und dem Euro-Aus zu bewahren.

Seit Ende vergangenen Jahres gab es aber keine Auszahlungen mehr, weil die griechische Regierung bei zugesagten Reformen im Steuer- und Rentenbereich im Verzug war.

Wirtschaft ankurbeln

Das Land werde die 7.5 Milliarden Euro einerseits benutzen, um seine Verpflichtungen gegenüber den internationalen Gläubigern zu erfüllen, erklärte der Fonds.

Ein Teil könne auch eingesetzt werden, um inländische Zahlungsverpflichtungen zu begleichen, etwa gegenüber Firmen mit Staatsaufträgen. Damit soll auch der griechischen Wirtschaft ein Schub verliehen werden.

Auszahlung als Anerkennung

Die Auszahlung sei «eine Anerkennung für das Engagement der griechischen Regierung, wesentliche Reformen umzusetzen», erklärte ESM-Chef Klaus Regling. So habe Athen Gesetze für eine Reform des Rentensystems und der Einkommenssteuer verabschiedet sowie einen neuen Privatisierungs- und Investmentfonds aufgelegt.

Zudem sehen die Vereinbarungen mit den Gläubigern nun einen «Notfall»-Mechanismus vor. Er verpflichtet Athen zu weiteren Reformen und Sparmassnahmen, wenn es im Jahr 2018 angestrebte Haushaltsziele verfehlt. «Dank dieser Massnahmen und anderer umgesetzter Reformen ist Griechenland auf dem Weg, zu Wirtschaftswachstum zurückzukehren», sagte Regling.

Weitere 2.8 Milliarden Euro können ab September ausgezahlt werden, wenn die Regierung in Athen eine Reihe von festgelegten Bedingungen erfüllt. Dazu ist ein weiterer Beschluss des ESM-Direktoriums nötig. Der ESM und sein Vorgänger EFSF haben mit der heutigen Tranche in den drei Hilfsprogrammen insgesamt 170.7 Milliarden Euro Richtung Athen überwiesen. (sda/reu)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!