Im zentralasiatischen Kirgistan hat am Sonntag die Präsidentschaftswahl begonnen. Sie verlief zunächst friedlich. Die mehr als 2000 Wahllokale in der Ex-Sowjetrepublik an der Grenze zu China öffneten am Sonntagmorgen ohne Probleme.
Knapp drei Millionen Kirgisen können zwischen elf Kandidaten entscheiden, wie die Wahlkommission mitteilte. Amtsinhaber Almasbek Atambajew sicherte eine freie und faire Abstimmung zu.
Atambajew darf laut Verfassung nach sechs Jahren Amtszeit nicht mehr antreten. Chancen haben Atambajews 58-jähriger Favorit Sooronbai Scheenbekow sowie der 47-jährige Oligarch Omurbek Babanow. Beide waren bereits Regierungschefs.
Die Wahllokale schliessen um 16.00 Uhr MESZ. Sollte keiner der Kandidaten in der ersten Runde mehr als 50 Prozent erhalten, gibt es eine Stichwahl. Anders als in den Nachbarstaaten Kirgistans gilt der Ausgang der Wahl als offen.
Der Urnengang ist auch ein Demokratie-Test für die ehemalige Sowjetrepublik: Nach zwei Revolutionen ist es das erste Mal in der neueren Geschichte des Landes, dass der Präsident am Ende seiner regulären Amtszeit seinen Posten freiwillig aufgibt.
Kurz vor Beginn der Wahl soll eine Gruppe Aufständischer festgenommen worden sein, die Massenunruhen nach der Wahl geplant habe. Unter den Festgenommenen sei auch ein ehemaliger Parlamentsabgeordneter, teilte das nationale Sicherheitskomitee Agenturen zufolge mit. Die Nachricht sorgte bei Wählern für Unsicherheit. (sda/afp/dpa)