Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat Medienberichten zufolge den Gouverneur von Indiana, Mike Pence, als Vizekandidaten ausgewählt. Das berichteten die Nachrichten-Webseite Roll Call, der Sender CBS sowie die «New York Times» am Donnerstag.
Die Zeitung «Indianapolis Star» schrieb, der 57-Jährige werde Trumps Stellvertreter und steige dafür aus dem Rennen um die Wiederwahl zum Gouverneur aus.
Allerdings steht Trumps Entscheidung noch nicht hundertprozentig fest. Der Fernsehsender CNN zitierte einen Berater Trumps mit den Worten, dass es sich der Milliardär auch noch anders überlegen könne. Trump will seinen Kandidaten für das Vizepräsidentenamt am Freitag um 17.00 Uhr MESZ in New York vorstellen.
Auch Trumps Sohn Donald Jr. sagte dem Sender MSNBC, es sei noch keine Entscheidung gefallen. Und ebenso sagte Pence' Kampagnenmanager zu CNN, es gebe noch keine Entscheidung.
Schon länger Topfavorit
Der 57-jährige Pence war bereits in den vergangenen Tagen von den US-Medien als einer der Topfavoriten für die Vizekandidatur gehandelt worden. Auch genannt worden waren der Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, und der frühere Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Newt Gingrich.
Pence könnte Trump dabei helfen, innerparteiliche Kritiker doch noch für sich zu gewinnen. Im Vorwahlkampf unterstützte der 57-Jährige allerdings Trumps Kontrahenten Ted Cruz, hinter dem sich viele Gegner des streitbaren Milliardärs scharten.
Die Wahl eines geeigneten Stellvertreters ist sehr wichtig für den 70-jährigen Trump. Sein «Running Mate» muss all jene Eigenschaften erfüllen, die er selbst als politischer Quereinsteiger nicht mitbringt.
Beliebt bei Evangelikalen
Pence ist beliebt bei Evangelikalen und Sozialkonservativen. Seine Nominierung wäre ein Signal an den rechten Block der Republikaner und all jene, die Zweifel an Trumps ideologischer Standfestigkeit haben. Aus seiner Zeit in der Parteiführung ist er zudem gut vernetzt.
Pence führt als Gouverneur Indianas zudem einen umkämpften Staat im «Rust Belt» (Rostgürtel) - einer Region im Nordosten des Landes, die durch die Schwerindustrie und deren Verfall geprägt ist. Er hatte früher mehrmals selbst erwogen, sich um die Kandidatur als US-Präsident zu bewerben.
Am Montag beginnt der Parteitag, auf dem die Republikaner Trump offiziell zum Präsidentschaftskandidaten nominieren sollen. Eine Woche später wollen die Demokraten Hillary Clinton zur Kandidatin küren. Wer an der Seite der früheren Aussenministerin bei der Wahl am 8. November antritt, ist noch nicht bekannt. (sda/reu/afp/dpa)