Im Mammutprozess um die als «Operación Gürtel» bekannt gewordene Korruptionsaffäre hat die spanische Justiz am Freitag die ersten Urteile gefällt. Elf Unternehmer und hohe Funktionäre wurden vom Obersten Gericht in Valencia zu bis zu 13 Jahren Haft verurteilt.
Die mutmassliche Schlüsselfigur Francisco Correa sei zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt worden, wie auch seine «Nummer Zwei», Pablo Crespo, teilte das Gericht mit. Beide müssten zudem eine Busse in Höhe von jeweils fast vier Millionen Euro zahlen. Ex-Tourismusministerin Milagrosa Martínez von der konservativen Volkspartei (PP) erhielt neun Jahre Haft und zehn Jahre Amtsverbot.
Bei dem Verfahren geht es um korrupte Praktiken einiger Unternehmen, die PP-Politiker bestochen und im Gegenzug lukrative Aufträge erhalten haben sollen. Im Mittelpunkt des Skandals stehen die illegalen Aktivitäten des Unternehmers Correa.
«Gürtel» ist die deutsche Übersetzung des Namens «Correa». Der 61-Jährige soll zwischen 1999 und 2005 zusammen mit drei Mitarbeitern Subventionsbetrug betrieben und hohe Summen an öffentlichen Geldern veruntreut haben.
Das Netzwerk war hauptsächlich in Madrid und Valencia tätig, zwei Hochburgen des PP, der Partei des regierenden Ministerpräsidenten Mariano Rajoy. (sda/dpa)