Mitten in der Euphorie um den Erfolg Islands bei der Fussball-EM hat am Samstag die Präsidentenwahl auf der Insel begonnen. Rund 245'000 Isländerinnen und Isländer sind aufgerufen, ein neues Staatsoberhaupt zu wählen.
In Umfragen hatte ein Neuling - der Historiker Gudni Th. Jóhannesson - in den vergangenen Wochen mit weitem Abstand vorn gelegen. Durch seine Auftritte als Experte im Fernsehen ist er einem breiten Publikum auf der Nordatlantik-Insel bekannt.
Seinen Aufstieg verdankt er vor allem dem Absturz von Sigmundur David Gunnlaugsson, der im April als Regierungschef zurücktreten musste, nachdem sein Name in den «Panama Papers» über versteckte Gelder aufgetaucht war. Seit den Enthüllungen über Briefkastenfirmen in Übersee haben die Isländer wenig Vertrauen in die politische Führung ihres Landes, was den Quereinsteiger Jóhannesson in die Favoritenrolle brachte.
Neben Jóhannesson kämpfen acht andere Kandidaten um das Amt. Islands Präsident Ólafur Ragnar Grímsson will nach 20 Jahren nicht mehr antreten. Die Wahllokale schliessen erst um Mitternacht (MESZ). (sda/dpa)