Offenbar mehrere Tote bei israelischem Luftangriff in Syrien

Offenbar mehrere Tote bei israelischem Luftangriff in Syrien

24.06.2017, 22:20

In Syrien sind Armeekreisen zufolge am Samstag bei israelischen Luftangriffen mehrere Zivilpersonen getötet worden. Die Luftwaffe habe ein Wohnhaus getroffen, sagte ein syrischer Militärangehöriger.

Während das syrische Militär keine Angaben zur Zahl der Toten machte, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte, bei dem israelischen Angriff seien zwei syrische Soldaten getötet worden.

Die israelische Armee bestätigte die Luftangriffe, ohne aber Angaben über Tote oder Verletzte zu machen. Sie sprach von einer Reaktion auf einen Granatenbeschuss der besetzten Golanhöhen aus Syrien. Ziele der Luftangriffe seien die Stellung gewesen, von der der Beschuss erfolgte, sowie zwei syrische Armeepanzer.

Das syrische Militär sprach von einem irrtümlichen Beschuss des von Israel besetzten Gebiets und verurteilte die Reaktion Israels als «inakzeptabel». Nach ähnlichen Vorfällen auf den Golanhöhen hat Israel Syrien bereits mehrfach unter Beschuss genommen. Dieser richtete sich ferner gegen Waffenlieferungen der mit der syrischen Regierung verbündeten radikalislamischen Hisbollah-Miliz.

Ein israelischer Armeesprecher sagte, sein Land habe wegen der «unannehmbaren Verletzung» seiner Souveränität" offiziell bei der UNO-Beobachtertruppe für Truppenentflechtung auf den Golanhöhen (Undof) protestiert.

Seit dem Sechs-Tage-Krieg im Juni 1967 hält Israel ein 1200 Quadratkilometer grosses Gebiet auf den Golanhöhen besetzt. 1981 annektierte Israel das Gebiet.

Noch immer im Kriegszustand

Die internationale Staatengemeinschaft hat diesen Schritt nie anerkannt. 510 Quadratkilometer der Golanhöhen sind unter syrischer Kontrolle. Die beiden Nachbarländer befinden sich offiziell noch immer im Kriegszustand.

Bis zum Beginn des Syrien-Konflikts 2011 blieb es an der gemeinsamen Grenze aber weitgehend ruhig. Israel bombardierte allerdings mehrfach Ziele in Syrien. Der israelischen Armee zufolge sollten damit Waffenlieferungen oder Lagerhäuser der libanesischen Hisbollah getroffen werden.

Die Miliz befand sich 2006 im Krieg mit Israel und kämpft derzeit ebenso wie Russland an der Seite der syrischen Truppen gegen die bewaffneten Rebellen und die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). (sda/afp/reu)

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