Lange Kreditlaufzeiten für Hypothekarzinsen sind so attraktiv wie nie zuvor. Wer seinen Hypothekarkredit verlängern will, profitiert von einem rekordverdächtig günstigen Zinsaufschlag. Einzige Ausnahme ist die 10-jährige Festhypothek.
Das ergibt eine Studie, die der Hypothekenvermittler Moneypark am Montag publizierte. Seit Anfang des Jahres seien die Hypothekarzinsen erneut kräftig ins Rutschen gekommen. Resultat ist, dass im Vergleich zu kürzeren Laufzeiten der Zinsaufschlag nur noch minimal ist. Das verhilft Eigenheimbesitzern zu mehr Budgetsicherheit.
Rekord-Tiefstände
Bei fast allen Laufzeiten haben die durchschnittlichen Hypothekarzinsen Rekord-Tiefststände erreicht, so die Money-Park-Studie. Zweijährige Festhypotheken gibt es zu durchschnittlich 1.1 Prozent, fünfjährige zu 1.16 Prozent, siebenjährige zu 1.29 Prozent und 15-jährige Festhypotheken zu 1.85 Prozent. Auch die Libor-Hypothek liegt mit einem durchschnittlichen Jahreszins von 1 Prozent auf einem Rekordtief.
Einzig die Festhypothek mit einer Laufzeit von zehn Jahren kostet im Durchschnitt 1.53 Prozent. Der Tiefstwert liegt bei 1.52 Prozent.
Im historischen Kontext waren die Zinsen nur in der zweiten Woche nach dem Entscheid der Schweizer Nationalbank (SNB), den Franken-Euro-Mindestkurs aufzugeben und die Negativzinsen weiter zu senken, vergleichbar tief wie heute. Das war am 26. Januar 2015.
Für die derzeitige Situation nennt Moneypark zwei Gründe. Zum einen dürften die Zinsen aus konjunkturellen Gründen kaum steigen. Zum anderen sehen sich Banken zunehmend der Konkurrenz von Versicherungen ausgesetzt. Diese steigen ins Hypothekengeschäft, weil sie sonst keine Alternativen für ihre Investments sehen.
Moneypark rät deshalb Kreditnehmern zu langfristigen Hypotheken oder einer Mischung aus Libor- und langlaufender Festhypothek. «Es ist wahrscheinlich, dass die SNB die aktuellen Negativzinsen noch Jahre beibehalten muss», heisst es in der Mitteilung. Damit ist die Budgetsicherheit für Eigenheimbesitzer so günstig wie noch nie. (sda)