In Wien sind die Aussenminister aus mehreren Ländern zu einer Syrien-Konferenz zusammengekommen, um nach einem Weg aus dem blutigen Konflikt zu suchen. Aus Sicht des UNO-Sondergesandten Staffan de Mistura könnte das Treffen «Licht am Ende des Tunnels» bringen.
Viele Staaten hätten eingesehen, dass es keine militärische Lösung geben könne, sagte de Mistura am Freitag der österreichischen Nachrichtenagentur APA. «Der wichtigste Aspekt dieser Gespräche ist, dass sie stattfinden und alle Staaten daran teilnehmen, die Einfluss auf den aktuellen Konflikt in Syrien haben», sagte der Diplomat. Das Treffen müsse den Syrern eine Perspektive geben.
Auch der deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier sprach vor Beginn des Treffens von einem «Hoffnungszeichen für Syrien und die Region». Zugleich appellierte er an alle Beteiligten, Verhandlungsbereitschaft zu beweisen. Jetzt gehe es darum, einen «ersten Schritt zu gehen für eine politische Lösung des Konflikts».
In Syrien tobt seit etwa viereinhalb Jahren ein blutiger Konflikt zwischen dem Regime von Präsident Baschar al-Assad und aufständischen Gruppen. Insgesamt gab es schon mindestens 250'000 Tote. Etwa 4.2 Millionen Syrer sind bislang ins Ausland geflohen.
Luftangriffe bei Damaskus
In Syrien ging das Töten weiter. Bei Luftschlägen auf eine Rebellenhochburg nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus kamen am Freitag mindestens 40 Menschen ums Leben. Wie die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, schlugen zwölf Raketen auf einem Marktplatz in der Ghuta-Region ein. Rund 100 Personen seien verletzt worden.
Die betroffene Region östlich von Damaskus gehört zu den am härtesten umkämpften Gebieten. Im August 2013 wurde dort den Vereinten Nationen zufolge Giftgas eingesetzt. Bis zu 1400 Menschen starben.
Russische Luftschläge kosteten nach Angaben der oppositionsnahen Beobachtungsstelle innerhalb eines Monats landesweit 183 Zivilisten das Leben - unter ihnen 48 Kinder. Zugleich seien 410 Dschihadisten getötet worden. (sda/dpa/apa)