Gegen das geplante Heldenbegräbnis für den früheren philippinischen Diktator Ferdinand Marcos hat es am Sonntag in Manila Proteste gegeben: Bei heftigem Regen versammelten sich rund 2000 Menschen, um gegen das Vorhaben von Staatschef Rodrigo Duterte zu demonstrieren.
Duterte will Marcos' einbalsamierte Leiche kommenden Monat auf dem sogenannten Heldenfriedhof in Manila beisetzen lassen. Marcos war 1965 zum Präsidenten gewählt worden, hatte jedoch 1972 das Kriegsrecht verhängt und eine diktatorische Herrschaft errichtet.
1986 war er bei einem Volksaufstand gestürzt worden und drei Jahre später im Exil in Hawaii gestorben. Während seiner Herrschaft bereicherten sich Marcos, seine Familie und seine Verbündeten, während die Sicherheitskräfte jede Opposition unterdrückten.
Marcos' Familie fordert seit langem sein Begräbnis auf dem Heldenfriedhof und bewahrt seine einbalsamierte Leiche in seiner Heimatstadt in der nördlichen Provinz Ilocos Norte auf. Der im Mai gewählte Präsident Duterte unterhält enge Beziehungen zur Familie Marcos, die seine Wahl unterstützte.
Marcos sei ein «reueloser Feind» der eigentlichen Helden des Landes gewesen, sagte die Senatorin Risa Hontiveros, die mit drei weiteren Parlamentsmitgliedern an der Protestkundgebung teilnahm, der Nachrichtenagentur AFP. Durch das geplante Heldenbegräbnis würden sich die Philippinen zum «Gespött der ganzen Welt» machen.
Auch Folteropfer aus der Zeit der Marcos-Diktatur und Hinterbliebene von Ermordeten nahmen an der Demonstration teil. (sda/afp)