Reederei sucht mit Sonar-Booten nach Containern in Nordsee

Reederei sucht mit Sonar-Booten nach Containern in Nordsee

03.01.2019, 18:0003.01.2019, 18:00

Nach der Havarie des Riesenfrachters «MSC Zoe» in der Nordsee haben Einsatzkräfte am Donnerstag die Suche nach den 270 Containern fortgesetzt. Auf einer niederländischen Insel wurde ein Beutel mit gefährlichem Peroxid-Pulver angespült.

In den Niederlanden strandeten nach Angaben der dortigen Behörden 20 Container mit Autoersatzteilen, Spielzeug, Glühbirnen, Möbeln und Flachbildschirmen. Das niederländische Verteidigungsministerium teilte nach einem Hilferuf von Bürgermeistern mehrerer Inseln mit, Soldaten zu entsenden, um bei der Säuberung der Strände zu helfen. Die Behörden baten auch um die Hilfe von Freiwilligen.

Der Beutel mit 25 Kilogramm organischem Peroxid-Pulver wurde auf der Insel Schiermonnikoog gefunden. Nach Angaben der niederländischen Küstenwache befanden sich unter den verlorenen Containern drei mit Peroxid-Pulver. Der in Beuteln und dann in Fässern gelagerte Stoff ist leicht entzündlich, sein Brandrauch führt zu Reizungen. Er dient unter anderem als Grundstoff bei der Herstellung von Kunststoffen.

Suche mit Sonar

Die Reederei der «MSC Zoe» lässt mit Spezial-Schiffen nach den Containern suchen. Die Schiffe sind mit Sonar ausgerüstet. Ein Bergungsunternehmen sei mit der Suche beauftragt worden, teilte die MSC Reederei mit Sitz in Genf mit. Das Unternehmen solle auch die Säuberung der Strände koordinieren.

Besondere Wachsamkeit herrscht an der ostfriesischen Küste, für die Insel Borkum wurde am Mittwochabend eine Warnmeldung abgesetzt. Es sei möglich, dass Container oder freigesetzte Gefahrstoffe an Land gelangten, hiess es in einer über das Warn- und Informationssystem Katwarn verbreiteten Meldung.

«Keinesfalls offene Container oder freigesetzte Stoffe berühren», warnte der Landkreis Leer. Nach Angaben des Havariekommandos in Cuxhaven beteiligten sich auch ein Aufklärungsflugzeug und ein Helikopter der Bundespolizei an der Suchaktion im deutsch-niederländischen Grenzgebiet.

Gefahr für Schiffsverkehr

Auch für den Schiffsverkehr stellen die Container ein Risiko dar. «In der Nacht war das Ems-Fahrwasser westlich von Borkum vorübergehend gesperrt», sagte ein Sprecher des Havariekommandos am Donnerstag. So sollte verhindert werden, dass Schiffe im Wasser treibende Container rammen könnten.

Der Frachter hatte die Container am Dienstag auf dem Weg vom belgischen Antwerpen nach Bremerhaven in stürmischer See verloren. Zunächst wurden sechs Container in deutschen Gewässern gesichtet.

Das Containerschiff legte laut Havariekommando in der Nacht auf Donnerstag in Bremerhaven an. Die Fahrt in den Hafen verlief demnach ohne Zwischenfälle. Die «MSC Zoe» der Reederei Mediterranean Shipping Company aus der Schweiz ist mit über 394 Metern Länge eines der grössten Containerschiffe der Welt. Sie kann mehr als 19'000 Standardcontainer laden. (sda/dpa/afp)

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