Toys R Us vor Insolvenz - Schweizer Gesellschaft nicht betroffen

Toys R Us vor Insolvenz - Schweizer Gesellschaft nicht betroffen

19.09.2017, 11:28

Nun hat es auch Toys R Us erwischt: Der US-Handelsriese für Spielzeug steht vor der Insolvenz, der Druck aus Internet-Konkurrenz und alten Schulden war zu gross. Die Läden in der Schweiz sind aber nicht betroffen. Der Betrieb soll weitergehen.

Wachsende Konkurrenz im Online-Geschäft und eine drückende Schuldenlast zwingen den US-Spielwarenhändler Toys R Us in die Knie. Die 10 Filialen in der Schweiz sollen aber erst einmal weitermachen wie bisher. «Die Schweizer Toys R US-Gesellschaft bleibt von dem Restrukturierungsverfahren, das in den USA und Kanada eröffnet worden ist, unberührt», sagte eine Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur sda.

Der Mutterkonzern aus Wayne (New Jersey) stellte am späten Montagabend einen Antrag auf Gläubigerschutz.

Toys R Us beschäftigt insgesamt etwa 64'000 Menschen. Die Gruppe hat 875 Filialen in den Vereinigten Staaten. Weltweit sind es über 1600, wenn man den Kinderausstatter Babies R Us mitrechnet.

Die überwiegende Mehrzahl der Märkte arbeite weiter profitabel und setze ihren Betrieb fort, betonte das Unternehmen. Auch die Bestellmöglichkeiten im Internet blieben erhalten. Es gehe bei dem US-Verfahren ausserdem weder um eine Geschäftsauflösung noch einen Konkurs nach dem hierzulande üblichen Verständnis.

Ziel sei es, die Schulden bei laufenden Betrieb zu senken - «zum Zweck der Rückkehr auf eine nachhaltige Erfolgsspur für das Unternehmen Toys R Us». Die Zahlungsfähigkeit der europäischen Gesellschaften sei gesichert.

Unruhe vor Weihnachten

Vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft bringt der Schritt in den USA und Kanada dennoch Unruhe in die Branche. Toys R Us - 2005 von Investoren um Bain und KKR übernommen - ist ein weiterer klassischer Detailhändler, dem Amazon & Co. stark zusetzen. Allein in diesem Jahr haben bereits mehr als ein Dutzend amerikanische Ketten wie Payless, Gymboree oder Perfumania Gläubigerschutz beantragt.

Dies bedeutet allerdings noch nicht das Ende. Viele Detailhändler versuchen im Insolvenzverfahren, ihre unrentablen Läden zu schliessen und parallel dazu das Online-Geschäft auszubauen. Auch im Fall von Toys R Us laufen die Geschäfte erst einmal weiter, Kredite werden aber zunächst nicht mehr bedient. Die Investoren hatten die Kette für 7.5 Milliarden Dollar gekauft und ihr die Schulden aufgebürdet.

Die drohende Umschuldung bei Toys R Us schlug auch auf den Aktienmarkt durch: Die Kurse der US-Spielzeughersteller Hasbro und Mattel fielen. Beide Konzerne sollen bereits Lieferungen eingeschränkt haben, weil sie befürchten, der Geschäftspartner Toys R Us könne seine Rechnungen nicht mehr begleichen. (sda/reu)

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