Die Affäre um den ehemaligen Walliser Chefbeamten Jean-Marie Cleusix lässt die Walliser Politik nicht los. Am Montag haben mehrere Parteien gegen eine sofortige Anstellung von Cleusix als Lehrer protestiert.
Der ehemalige Chef der Dienststelle für Unterrichtswesen hatte im vergangenen Jahr mit einer Affäre um nicht bezahlte Steuern für Schlagzeilen gesorgt, die sich zu einer Staatsaffäre ausweitete. Ende Juli trat er nach gesundheitlichen Problemen zurück.
Nach seinem Rücktritt kamen Vorwürfe über Probleme in der von Cleusix geleiteten Dienststelle für Unterrichtswesen auf, die derzeit von einer Arbeitsgruppe untersucht werden. Währenddessen strebt Cleusix eine Rückkehr in den Lehrer-Beruf an.
Gemäss einem Bericht der Walliser Zeitung «Nouvelliste» vom Freitag will er im Collège von Saint-Maurice im Unterwallis tätig sein. Das wollen die Unterwalliser SP, CVP und FDP verhindern, wie sie am Montag gemeinsam mitteilten.
Kritik an Druckversuchen von Freysinger
Die Parteien forderten, dass Jean-Marie Cleusix nicht angestellt wird, bevor alle Umstände seines Abgangs im Bildungsdepartement geklärt sind. Die drei Parteien kritisierten zudem angebliche Druckversuche des Walliser Bildungsdirektors Oskar Freysinger (SVP) gegenüber der Schule.
Stattdessen verlangten die drei Parteien, dass jegliche Verfahren zur beruflichen Wiedereingliederung ausgesetzt werden, bis der Bericht vorliegt. Es sei inakzeptabel, dass sich das Bildungsdepartement um einen neuen Arbeitsplatz für Cleusix bemühe. (sda)