Bus fährt in Moskau in Menschenmenge und tötet mehrere Passanten

Bus fährt in Moskau in Menschenmenge und tötet mehrere Passanten

25.12.2017, 17:36

Mitten im Moskauer Silvesterverkehr ist ein Linienbus in eine Menschenmenge gefahren und hat mehrere Menschen tödlich verletzt. Nach Agenturmeldungen vom Montag wurden zudem mehr als ein Dutzend Fussgänger verletzt. Der 58-jährige Fahrer wurde festgenommen.

Der Bus fuhr die Treppe zu einer Unterführung hinunter und blieb dort stehen, wie Bilder im Internet zeigten. Schauplatz des Vorfalls war der Kutusowski Prospekt, eine Hauptstrasse im Westen der russischen Hauptstadt, an der ein vielbesuchtes Einkaufszentrum und die U-Bahn-Station Slawjanski Bulwar liegen.

Wie das Staatliche Ermittlungskomitee mitteilte, sprach der Fahrer in einer ersten Vernehmung von einem Versagen der Bremsen. Er habe die Handbremse gelöst. Darauf habe sich der Bus selbst in Bewegung gesetzt, er habe ihn nicht mehr stoppen können. Das erst ein Jahr alte Fahrzeug gehört einer örtlichen Buslinie.

Allerdings zeigen nicht verifizierte Internetvideos, wie der Bus erst langsam durch eine Lücke zwischen anderen Fahrzeugen manövriert und dann die Treppe hinab rast.

Vier Menschen seien getötet worden, teilten die Behörden mit. Zwischenzeitlich war in Meldungen auch von fünf Toten die Rede gewesen. Ein Mann konnte aber nach Medienberichten wiederbelebt werden. Von der Unfallstelle wurden Verletzte mit mehreren Helikoptern in Spitäler geflogen.

Spekulationen über Terrorakt

Auf russischen Seiten im Internet wurde rasch über einen Terrorakt spekuliert. Moskau ist vor allem in den 2000er Jahren immer wieder Schauplatz schwerer Anschläge gewesen. Im April dieses Jahres hatte ein islamistischer Selbstmordattentäter in der U-Bahn von St. Petersburg 14 Menschen und sich selbst in die Luft gesprengt.

Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin kündigte eine Überprüfung des städtischen Fuhrparks an. In der Woche vor Neujahr, dem wichtigsten Familienfeiertag im Jahr, machen viele Russen ihre Einkäufe. Die Moskauer Strassen und Geschäfte sind deshalb voller Menschen. (sda/dpa/afp/reu)

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