Bei Razzien in Tunesien sind nach Regierungsangaben fast 40 mutmassliche Islamisten festgenommen worden. Zunächst seien bei einem Einsatz in Mnihla nahe der Hauptstadt am Mittwoch zwei «gefährliche und gesuchte Terroristen» getötet worden.
16 mutmassliche Islamisten seien festgenommen worden, teilte das Innenministerium in Tunis am Donnerstag mit. Bei weiteren Razzien seien anschliessend 21 weitere Verdächtige festgenommen worden. Bei einer der Razzien seien vier Polizisten getötet worden, als einer der Verdächtigen einen Sprengstoffgürtel gezündet habe.
Alle Verdächtigen sollen «terroristischen Zellen» angehören, die auf tunesischem Staatsgebiet agierten. Sie seien seit mehr als vier Monaten beobachtet worden. Einige von ihnen hätten Verbindungen zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
Tunesien wird seit dem politischen Umsturz im Januar 2011 immer wieder von islamistischen Anschlägen erschüttert, wobei die Extremisten wiederholt auch ausländische Touristen ins Visier nahmen. So töteten Attentäter im März vergangenen Jahres im Bardo-Museum in Tunis sowie im Juni in einem Strandhotel in Sousse insgesamt 59 Touristen.
Anfang März hatten Dschihadisten die Grenzstadt Ben Guerdane angegriffen und 13 Sicherheitskräfte und sieben Zivilisten getötet. Bei den mehrtägigen Feuergefechten in der Stadt an der Grenze zu Libyen wurden nach offiziellen Angaben auch 55 Dschihadisten getötet. (sda/afp)