Angesichts der verstärkten Spannungen im Konflikt mit Nordkorea treiben die USA den Aufbau einer Raketenabwehr in Südkorea voran. Einige Teile des modernen Waffensystems vom Typ THAAD seien an einen geplanten Stationierungsort im Süden des Landes gebracht worden.
Es solle Ende des Jahres einsatzbereit sein, teilte das südkoreanische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Die USA hatten die Stationierung als Reaktion auf die vermehrten Raketentests Nordkoreas im vorigen Sommer noch unter Präsident Barack Obama beschlossen.
Erste Teile wurden Anfang März nach Südkorea gebracht. China hatte kritisiert, die Stationierung zerstöre das Sicherheits-Gleichgewicht in der Region. Die Regierung in Peking trägt zwar die UNO-Sanktionen gegen das Atomprogramm Nordkoreas mit, befürchtet aber, dass die US-Raketenabwehr mit ihrem weitreichenden Radar China ausspähen soll.
Auch Russland wandte sich gegen die Stationierung des Waffensystems Terminal High Altitude Area Defense (THAAD). Es soll Kurz- und Mittelstreckenraketen abwehren und diese auch ausserhalb der Erdatmosphäre zerstören können.
Der Konflikt um Nordkorea hatte sich zuletzt verschärft. US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, härter gegen das nordkoreanische Atomprogramm vorzugehen als sein Vorgänger und auch einen Militärschlag nicht ausgeschlossen. Er entsandte kürzlich einen Marine-Kampfverband mit einem Flugzeugträger in die Region. Zudem lief am Dienstag ein US-Atom-U-Boot in einem südkoreanischen Hafen ein. (sda/reu)