Der britische Premier David Cameron hat sich am Donnerstag bei einem TV-Interview für einen Verbleib Grossbritanniens in der EU eingesetzt. Sollten sich die Briten beim Referendum am 23. Juni für den Austritt entscheiden, würde dies dem Land Schaden zufügen, sagte er.
«Wenn wir rausgehen, würden wir unserer Wirtschaft schaden», sagte der Regierungschef am Donnerstagabend in einem Interview von Sky News zum britischen EU-Referendum. Das Pfund würde fallen, die Preise steigen, viele Jobs gingen verloren. «Wir wären ein ärmeres Land.»
Cameron widersprach Kritik von Brexit-Befürwortern, dass er mit seinen Warnungen «Angstmacherei» betreibe. Die allermeisten internationalen Organisationen wie etwa der Internationale Währungsfonds IWF warnten vor dem Austritt. Ohne EU-Mitgliedschaft wäre zudem Grossbritanniens Stimme in der Welt schwächer.
Mit Blick auf den unklaren Ausgang der Abstimmung fügte Cameron hinzu: «Ich werde die Anordnungen des britischen Volkes ausführen.» Laut Umfragen ist der Ausgang des Referendums offen, beide Lager liegen in etwa gleichauf.
Ausserdem erteilte Cameron dem türkischen Wunsch nach einem EU-Beitritt eine Absage. «Es gibt keine Aussichten, dass die Türkei der EU in Jahrzehnten beitritt», sagte er. Dennoch müsse die EU in der Flüchtlingsfrage mit der Regierung in Ankara zusammenarbeiten, fügte er hinzu. (sda/dpa)