Neu entdeckte Muschelart verbirgt sich in Tessiner See

Neu entdeckte Muschelart verbirgt sich in Tessiner See

08.01.2018, 15:40

Ein internationales Team um die Muschelexpertin Elsa Froufe hat eine neue Muschelart entdeckt. Die Grossmuschel namens Anodonta exulcerata kommt auch in der Schweiz vor - blieb aber bisher verborgen.

Die Muschel wurde schon vor 180 Jahren beschrieben, wie das Naturhistorische Museum Bern am Montag mitteilte. Allerdings wurde Anodonta exulcerata erst als eigene Art identifiziert, als der Gentest als neue Untersuchungsmethode zur Verfügung stand.

Was niemand wusste: Die Muschel versteckt sich auch in Schweizer Gewässern und ist einheimisch. So hatte Froufe mit ihrem Team für ihre Forschungen über südalpine und kroatische Seen auch im Tessin Proben entnommen. In ihrer Studie, die im vergangenen Jahr in der Fachzeitschrift «Biodiversity and Conservation» erschien, erwähnte die Forschungsgruppe die Schweiz als Herkunftsland aber nicht.

Dank dem «wachsamen Auge der Wissenschaftler des Naturhistorischen Museums Bern» ist nun bekannt, dass die neue Muschelart auch in der Schweiz vorkommt, wie das Museum weiter schreibt. Sie sieht ähnlich aus wie zwei untereinander nah verwandte einheimische Muschelarten, die Schwanenmuschel (Anodonta cygnea) und die Entenmuschel (Anodonta anatina).

Bisher waren in der Schweiz sieben heimische Arten von Süsswassermuscheln bekannt. Die Kleinzahn-Flussmuschel (Microcondylaea compressa) ist bereits seit längerem ausgestorben. Die anderen sechs bekannten Arten sind ebenfalls gefährdet oder stehen kurz vor dem Aussterben.

Forschende des Naturhistorischen Museums Bern wollen nun klären, wie verbreitet Anodonta exulcerata in der Schweiz ist. Sie vermuten nämlich, dass die Tiere in einem wesentlich grösseren Gebiet leben könnten als nur in den südlichen Gewässern der Schweiz. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!