Die Juwelierkette Tiffany leidet angesichts des Handelsstreits zwischen Washington und Peking unter einem Rückgang ausgabefreudiger chinesischer Touristen in den USA. Das Unternehmen musste im zweiten Quartal deutliche Geschäftseinbussen verkraften.
Verglichen mit dem Vorjahreswert sank der Umsatz um drei Prozent auf 1.0 Milliarden Dollar, wie Tiffany am Mittwoch mitteilte. Der Gewinn ging um sechs Prozent auf 136 Millionen Dollar zurück.
Der starke Dollar und der von US-Präsident Donald Trump angezettelte Zollstreit mit Handelspartnern haben laut Analysten dazu geführt, dass deutlich weniger Chinesen in die USA reisen. Darunter leiden Tiffany und andere Anbieter von Luxusgütern, denn die Touristen aus China gelten als sehr ausgabefreudig.
Tiffany spürt dies besonders, der Edeljuwelier macht einen erheblichen Teil seines Absatzes in der Vorzeigefiliale neben dem Trump Tower an der New Yorker Fifth Avenue.
Seit der Eskalation des Handelsstreits im vergangenen Jahr verzeichnen die USA erstmals seit 14 Jahren weniger Besucher aus China, so das Ergebnis einer Studie der Analysefirma Tourism Economics. 2018 seien die Besucherzahlen um 5.7 Prozent und im ersten Halbjahr 2019 um 2.2 Prozent gesunken. Ein wesentlicher Grund sei die stark rückläufige Vergabe von US-Visa. Zudem sei Chinas Regierung gewillt, den Tourismus als Waffe im Handelskonflikt einzusetzen, was etwa an Warnungen vor Reisen in die USA zu erkennen sei.
Laut Schätzung der Experten von Tourism Economics könnten der US-Wirtschaft in diesem Jahr rund 3.8 Milliarden Dollar weniger einnehmen wegen niedrigerer Ausgaben von Besuchern aus China. Sollte der Handelsstreit anhalten, dürften den USA 2020 weitere 5.3 Milliarden Dollar entgehen. Tiffany verdiente im vergangenen Quartal trotz der Belastungen mehr als erwartet, enttäuschte jedoch beim Umsatz. Die Aktie geriet vorbörslich deutlich ins Minus. (sda/awp/dpa)