Adidas will keine Miete mehr zahlen – Management stundet Gehälter

Adidas will keine Miete mehr zahlen – Management stundet Gehälter

27.03.2020, 14:55
Der Ausbruch des Coronavirus schlägt beim Sportartikelkonzern Adidas im ersten Quartal mit bis zu 1 Milliarde Euro zu Buche.
Bild: DPA

Adidas hat 2019 ein Rekordjahr hingelegt und fährt seit Jahren Milliardengewinne ein. In der Coronavirus-Krise reagiert das Unternehmen sofort: Die Mietzahlungen für seine Läden setzt Adidas aus. Der Vorstand verzichtet vorübergehend auf Gehaltsauszahlungen.

Ungeachtet von Milliardengewinnen im abgelaufenen Geschäftsjahr will der Sportartikelhersteller Adidas vorerst keine Miete mehr für seine wegen der Coronavirus-Krise geschlossenen Einzelhandelsgeschäfte zahlen. «Es ist richtig, dass Adidas, wie viele andere Unternehmen auch, vorsorglich Mietzahlungen temporär aussetzt, wo unsere Läden geschlossen sind. Wir sind dazu mit den betreffenden Vermietern in engem Austausch», erklärte eine Firmensprecherin am Freitag und bestätigte damit einen Bericht der «Bild»-Zeitung. Später kündigte auch die schwedische Modekette H&M eine ähnliche Vorgehensweise an.

Adidas hatte zuletzt bei Umsatz und Gewinn ein Rekordjahr abgeschlossen. Seine selbst geführten Einzelhandelsläden in Europa und Nordamerika musste Adidas beginnend von Januar an sukzessive wegen der Krise schliessen. In Asien und Lateinamerika waren die Läden zunächst weitergelaufen. In Lateinamerika sind die Geschäfte genauso wie in Teilen Asiens inzwischen ebenfalls geschlossen.

In China seien sie zum Grossteil wieder geöffnet, wenngleich mit teilweise reduzierten Öffnungszeiten. Adidas erlebe in den betroffenen Märkten erhebliche Umsatzeinbussen, teilte eine Sprecherin am Freitag mit.

Der Vorstand um Firmenchef Kasper Rorsted verzichte vorübergehend auf die Auszahlung von 50 Prozent seines Gehaltes. Die Führungsebene unterhalb des Vorstandes verzichte vorübergehend auf Auszahlung von 30 Prozent ihrer regulären Bezüge. (aeg/sda/awp/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
So kam das Coronavirus in die Schweiz – eine Chronologie
1 / 59
Das Coronavirus in der Schweiz – eine Chronologie
31. Dezember 2019: Erste Meldungen über eine mysteriöse Lungenkrankheit, die in der zentralchinesischen Metropole Wuhan ausgebrochen ist, werden publiziert. 27 Erkrankte sind identifiziert.
quelle: keystone
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Coronavirus: Erholende Krebspatientin wünscht sich mehr Solidarität
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
34 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
plaga versus
27.03.2020 16:09registriert November 2015
Die Gewinne für die Besitzer und Aktionäre, Verluste sollen möglichst wegdelegiert werden... Ätzendes Verhalten der Konzerne.
49014
Melden
Zum Kommentar
avatar
darkshadow
27.03.2020 16:53registriert März 2017
ist doch immer das gleiche. Cash kassieren wenns gut läuft, keine Verantwortung übernehmen wenns schlecht läuft.
41110
Melden
Zum Kommentar
avatar
fidget
27.03.2020 17:50registriert Dezember 2018
Das kleine, mittelständische Unternehmen Adidas, will wegen der aktuellen Krise seine Miete nicht zahlen. Die wiesen per Ende 2019 flüssige Mittel in Höhe von über 2.2 Mrd. Euro aus, damit sollte dieser Laden eine gewisse Zeit überbrücken können, oder nicht? So wälzen sie das Problem einfach an die Vermieter ab. In meinen Augen ist das ziemlich frech, so etwas zu fordern.
3087
Melden
Zum Kommentar
34