Bislang konnten Hinterbliebene in der Stadt Zürich bei Bestattungen gratis einen von der Stadt zur Verfügung gestellten Fahrdienst nutzen. Damit ist bald Schluss. Der Grund: Die Nachfrage ist gemäss Stadtrat zu gering.
Für den Stadtrat ist die Dienstleistung in der heutigen Zeit nicht mehr notwendig und sie werde von den Hinterbliebenen auch nicht erwartet, heisst es in einem Stadtrats-Protokoll von Mitte April. «Viele Leute besitzen selbst ein Auto, oder sie lassen sich von ihren Verwandten oder Bekannten auf den Friedhof fahren.»
Denn obschon das Bestattungsamt die Hinterbliebenen ausdrücklich auf den Fahrdienst hinweise, sei er in den letzten Jahren jährlich nur rund 1000-mal in Anspruch genommen worden - bei etwa 4000 Todesfällen pro Jahr. Ausserdem bestehe nirgendwo sonst in der Schweiz eine entsprechende Regelung.
Der Stadtrat Zürich hat deshalb einen entsprechenden Absatz in der Verordnung über das Bestattungswesen und die Friedhöfe gestrichen. Dadurch kann das Bevölkerungsamt Ausgaben von jährlich rund 100'000 Franken einsparen. Die Änderung tritt per 1. Juni in Kraft.
Die städtische Verordnung über das Bestattungswesen und die Friedhöfe stammt aus dem Jahr 1971. Seit den Anfängen des säkularen Staates sind in der Stadt Zürich fast alle Dienste, die bei einer Bestattung anfallen, kostenlos. (sda)