Nach der EU hat auch Kanada eine Beschwerde bei der Welthandelsorganisation WTO gegen die «illegalen» US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium eingereicht. Diese stünden im Widerspruch zu den Handelsverpflichtungen der USA und den WTO-Regeln.
Kanadas Aussenministerin Chrystia Freeland sagte am Freitag, als wichtiger Verbündeter und grösster Abnehmer von Stahl aus den USA seien die Strafzölle für Kanada «inakzeptabel». Die US-Regierung habe die Zölle unter dem Vorwand der nationalen Sicherheit verhängt.
Präsident Donald Trump hatte die Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl und zehn Prozent auf Aluminium bereits im März verhängt, die EU und die beiden US-Nachbarländer Kanada und Mexiko aber zunächst davon ausgenommen. Am Donnerstag hatte die US-Regierung dann angekündigt, ab Freitag doch Strafzölle zu erheben.
Auf Joghurt, Kaffee und Waschmaschinen
Wie die EU kündigte auch Kanada umgehend Gegenzölle an. Die kanadische Regierung will diese auf US-Waren im Wert von 16.6 Milliarden Dollar aufschlagen. Die kanadischen Zölle sollen am 1. Juli in Kraft treten und unter anderem Joghurt, Kaffee und Waschmaschinen aus den Vereinigten Staaten treffen.
Beim Treffen der G7-Finanzminister und -Notenbankchefs in Whistler nördlich von Vancouver erwartet Gastgeber Kanada am Samstag «schwierige» Gespräche, wie Finanzminister Bill Morneau sagte. Die kanadische Regierung werde sehr klar sagen, warum die US-Strafzölle «nicht gut für die Weltwirtschaft sind». (sda/afp)