Sri Lanka: Regierungspartei siegt bei Parlamentswahl in Sri Lanka

Sri Lanka: Regierungspartei siegt bei Parlamentswahl in Sri Lanka

18.08.2015, 13:28

Auf Sri Lanka hat die Regierungspartei UNP von Regierungschef Ranil Wickremesinghe offiziellen Angaben zufolge die Parlamentswahl gewonnen. Es wurde damit gerechnet, dass die UNP mit Hilfe der Opposition eine Regierung bilden kann.

Laut dem vorläufigen Endergebnis habe die Vereinte Nationalpartei UNP rund 105 der 225 Sitze im Parlament sicher, hiess es am Dienstag. Da sie voraussichtlich genügend Unterstützung der Opposition erhalten wird, dürfte die UNP somit auch in der Lage sein, eine Regierung zu bilden.

Ex-Präsident Mahinda Rajapaksa hatte Medienberichten zufolge zuvor bereits seine Niederlage eingestanden. Gleichwohl zieht er als Abgeordneter ins Parlament ein.

Rajapakse sagte, seine Partei UPFA habe 8 der 22 Bezirke gewonnen, während die UNP von Regierungschef Wickremesinghe 11 Bezirke erobert habe. «Dies bedeutet, dass wir verloren haben. Es war ein schwieriger Kampf.» In den übrigen zwei Wahlkreisen wurde offiziellen Angaben zufolge eine Partei der tamilischen Minderheit stärkste Kraft. Die Wahlbeteiligung lag nach offiziellen Schätzungen bei etwa 70 Prozent.

Präsident Maithripala Sirisena hatte die Parlamentswahlen ein Jahr vor dem eigentlichen Termin einberufen. Hintergrund war die Blockadehaltung von Rajapakse-Anhängern im Parlament.

Obwohl sie beide der UPFA angehören, sind Sirisena und Rajapakse erbitterte Gegner. Sirisena hatte vor der Parlamentswahl angekündigt, er werde ein Comeback seines Amtsvorgängers als Ministerpräsident durch sein Veto verhindern.

Als Präsident hatte Rajapakse den Aufstand der tamilischen Rebellen im Jahr 2009 nach jahrzehntelangem Kampf blutig beendet. Nach UNO-Angaben wurden gegen Ende des Krieges in Sri Lanka etwa 40'000 tamilische Zivilisten getötet. Westliche Regierungen sehen Rajapakse daher äusserst kritisch. Das Vorgehen in der letzten Kriegsphase hatte Rufe nach internationalen Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen nach sich gezogen. (sda/dpa/afp)

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