Mindestens 24 Tote bei Autobomben-Explosion in Kabul

Mindestens 24 Tote bei Autobomben-Explosion in Kabul

24.07.2017, 07:40

In der afghanischen Hauptstadt Kabul ist am frühen Montagmorgen eine Autobombe in der Nähe des Hauses des stellvertretenden Regierungsgeschäftsführers detoniert. Mindestens 24 Menschen kamen bei der schweren Explosion ums Leben.

Das sagte am frühen Morgen ein Sprecher des Gesundheitsministeriums, Wahidullah Madschroh. Ausserdem seien 42 Verletzte in Spitäler gebracht worden.

Der Sprecher des Innenministeriums, Nadschib Danisch, sagte, es handle sich um eine Autobombe. Der Fahrer habe in dem Wagen gesessen, auch er sei getötet worden. Drei Fahrzeuge und 15 Geschäfte wurden zerstört.

Die Bombe traf einen Bus, der Mitarbeiter des Bergbauministeriums transportierte. Der Anschlag ereignete sich während des Berufsverkehrs.

Haus eines hohen Politikers in der Nähe

Nach ersten Erkenntnissen detonierte die Bombe im Viertel Gulai-e Dawachana, nahe dem Haus des stellvertretenden Regierungsgeschäftsführers, Hadschi Mohammed Mohakek.

Einem Reporter der BBC sagte ein Sprecher von Mohakek, der Politiker sei unversehrt. Die Bombe explodierte demnach in der Nähe eines ersten Kontrollpunkts auf dem Zugangsweg zu dem Haus.

In der Nähe soll sich auch eine der vielen privaten Universitäten der Stadt befinden. Ob Studenten betroffen waren, blieb zunächst unklar.

Ebenso war unklar, wer hinter dem Anschlag steckte, der sich in einem mehrheitlich von der schiitischen Hasara-Minderheit bewohnten westlichen Stadtteil ereignete. Die Minderheit ist in der Vergangenheit immer wieder Ziel von Anschlägen geworden.

Bereits der zehnte Anschlag

Erste Fotos zeigten eine in Rauchwolken gehüllte Strasse, verkohlte Bäume, mehrere kleine Feuer und schwer beschädigte Häuser und Läden. Es ist bereits der zehnte schwere Anschlag in der Stadt seit Jahresbeginn.

Er ereignete sich genau ein Jahr nach einem Bombenanschlag der Terrormiliz Islamischer Staat, bei dem in Kabul mehr als 80 Menschen ums Leben kamen. Kabul verzeichnet landesweit die meisten zivilen Opfer von Anschlägen. (sda/dpa/afp)

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