Der 1885 von einem Genfer Botaniker angelegte Alpengarten beim Hotel Weisshorn in Saint-Luc VS wird wieder zum Leben erweckt. Um den höchstgelegenen Alpengarten der Schweiz kümmert sich neu eine Gärtnerin aus der Region.
Über 200 alpine Pflanzen wie Enzian, Arnika, Edelweiss, Azalee, Steinbrech oder Arve befinden sich wieder im historischen Garten. Sie wurden von der Gärtnerin Sonia Martin bei Streifzügen durch die Walliser Bergwelt gesammelt.
Ein Biologe half Sonia Martin bei der Identifizierung der Pflanzen, für die Besucher wurden sie auf Lateinisch, Deutsch und Französisch beschriftet. «Auf langfristige Sicht wollen wir 300 Pflanzen im Alpengarten zeigen», sagt die Gärtnerin.
Der nur 40 Quadratmeter grosse Garten hat eine wechselvolle Geschichte. Dessen Gründer Henry Correvon legte den Garten 1885 an und musste die Pflanzen von Maultieren hoch tragen lassen. Für der Genfer Botaniker war es ein Labor für die Produktion von Pflanzensamen.
Zudem brachte er fremde Arten zum Hotel auf 2337 Meter über Meer, um allfällige Veränderungen im Zusammenhang mit dem speziellen Ort zu beobachten. Wegen der schwer zugänglichen Lage gab er das Projekt 1887 nach nur zwei Jahren wieder auf.
Enkel versuchte es 1946
Ab 1946 versuchte ein Enkel des Gründers, Aymon Correvon, den Garten wiederzubeleben. Auch er gab jedoch einige Jahre später auf. Der Alpengarten beim Hotel Weisshorn ist zwar flächenmässig klein, aber der wohl höchstgelegene der Schweiz.
Die Kräuter des Gartens und die Ernte des angrenzenden Gemüsegartens sind ausschliesslich für die Gäste des Hotels bestimmt. Einen wichtigen Unterschied zum Gründer Correvon gibt es: Bei Sonia Martin gibt es nur einheimische Pflanzen im Garten zu sehen. (sda)