In Südafrika finden am Mittwoch die Kommunalwahlen statt. Sollten diese für die Regierungspartei, den Afrikanischen Nationalkongress (ANC), schlecht laufen, könnten Rufe nach einem Rücktritt von Präsident Jacob Zuma lauter werden.
Zahlreiche Korruptionsskandale haben dem Ansehen Zumas und seiner Partei geschadet. Zudem wächst der Unmut der Bevölkerung angesichts der Arbeitslosenrate von knapp 27 Prozent. Die Wirtschaft stagniert und selbst ausländische Investoren wurden durch die politische Misswirtschaft vorsichtiger.
Rund 26 Millionen registrierte Wähler können ihre Stimmen bis 19.00 Uhr (MESZ) in einem der rund 22'600 Wahllokale abgeben. Der ANC könnte Umfragen zufolge mehrere der acht grossen von insgesamt 278 Kommunen verlieren, darunter auch die Hauptstadt Pretoria und die Wirtschaftsmetropole des Landes, Johannesburg.
Derzeit hält die führende Oppositionspartei Demokratische Allianz (DA) unter den Grossstädten lediglich Kapstadt. Lange galt die DA als eine weisse Partei. Doch auch die wachsende schwarze Mittelklasse tendiert immer mehr dazu, die Partei zu wählen. An deren Spitze steht mittlerweile ein Schwarzer, Mmusi Maimane.
Mandelas Vermächtnis
Die linkpopulistischen Ökonomischen Freiheitskämpfer (EFF) stellten bereits ein Jahr nach ihrer Gründung 2013 die drittgrösste Partei des Landes.
Der ANC, die einst von Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela angeführte Befreiungspartei, hat in den vergangen Jahren an Popularität eingebüsst. Gewann die Partei bei den nationalen Wahlen 2009 noch 66 Prozent der Stimmen, waren es 2014 rund 62 Prozent. (sda/dpa)