Kurz vor dem umstrittenen Referendum auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim verstärkt Russland seine militärische Präsenz an der Grenze zur Ukraine. Gleichzeitig beschloss das ukrainische Parlament in Kiew die Schaffung einer Nationalgarde.
Die Abgeordneten votierten am Donnerstag einstimmig für die Bildung einer bis zu 60'000 Mann starken Truppe. Sie soll hauptsächlich aus Freiwilligen der so genannten Maidan-Selbstverteidigungsgruppen zusammengesetzt sein. Aufgabe der Truppe soll die Sicherung der Grenzen, der Kampf gegen den Terrorismus und die Wahrung der inneren Sicherheit sein.
Das russische Verteidigungsministerium seinerseits kündigte Manöver in den Grenzregionen im Süden des Landes mit 8500 Soldaten an. Zum Einsatz kämen Artillerie und Raketenwerfer. Ziel sei eine «Überprüfung des Zusammenhalts der Truppen» sowie eine Simulation «von Einsätzen in unbekanntem Gebiet und auf noch nicht getesteten Schiessplätzen».
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Itar-Tass starteten am Morgen 4000 Fallschirmjäger in der Region Rostow ein gross angelegtes Manöver. Das russische Staatsfernsehen zeigte hunderte landende Fallschirmjäger. Die mehrheitlich russischsprachige Halbinsel Krim steht seit Tagen faktisch unter der Kontrolle Moskaus. Die dortige Bevölkerung soll am Sonntag über einen Beitritt zu Russland entscheiden. Der Westen hält das Referendum für illegal. (rar/sda/afp/dpa/rtd)