Nach der Entscheidung der nepalesischen Bergführer, wegen eines tödlichen Lawinenunglücks alle Expeditionen am Mount Everest abzusagen, hat inzwischen der dritte grosse Touren-Organisator seine Besteigungen für dieses Jahr gestrichen.
«Nach langer Diskussion und nach Berücksichtigung aller Aspekte wurde beschlossen, diese Saison aufzugeben», teilte die in Neuseeland beheimatete Firma Adventure Consultants am späten Dienstagabend mit. Das Unternehmen hatte bei dem Lawinenunglück am vergangenen Freitag drei seiner Bergsteiger verloren.
Zuvor hatten bereits die Alpine Ascents International und der Discovery Channel ihre Projekte für den höchsten Gipfel der Erde auf Eis gelegt. Tausende Bergsteiger, die zum Teil schon viel Geld für Expeditionen bezahlt haben, stehen vor einer bitteren Enttäuschung – und der nepalesischen Tourismusbranche und dem Staat drohen verheerende Einbussen. Die Regierung rechnete in dieser Saison alleine mit drei Millionen Dollar an Gebühren der Mount-Everest-Besteiger.
Vor ihrer Entscheidung am Dienstag hatten die einheimischen Bergführer bereits eine Reihe von Forderungen gestellt. So sollen unter anderem 30 Prozent der Gebühren, die die Kletter-Touristen an den Staat zahlen müssen, künftig in einen Entschädigungsfonds fliessen. (rar/sda)