Italiens Ex-Premier Matteo Renzi ist am Sonntagabend wieder zum Chef der Demokratischen Partei (PD) gewählt worden. Renzi behauptete sich bei den Parteiwahlen mit einer unerwartet hohen Beteiligung von fast zwei Millionen Wählern mit über 70 Prozent der Stimmen.
Renzi eroberte somit den Posten des PD-Vorsitzenden zurück, den er von Dezember 2013 bis vergangenen Februar bekleidet hatte. Der 42-Jährige, der als klarer Favorit ins Rennen um den PD-Chefposten gegangen war, behauptete sich gegen Justizminister Andrea Orlando und gegen den Präsidenten der süditalienischen Region Apulien, Michele Emiliano, wie aus Angaben aus der PD-Zentrale in Rom hervorging.
Rund 10'000 Wahlstellen waren in ganz Italien eingerichtet worden, um die Stimmen der Wählerschaft zu sammeln. Alle italienischen Wähler konnten an den PD-Wahlen teilnehmen. Sie mussten dafür einen Beitrag von zwei Euro entrichten. Die Beteiligung lag über den Erwartungen. Renzi begrüsste dies und sprach von einem «Fest der Demokratie». Sein Parteikollege, Premier Paolo Gentiloni, gratulierte ihm telefonisch zum Erfolg.
Nach seiner Wiederwahl zum PD-Vorsitzenden hat der im Dezember vom Premieramt zurückgetretene Renzi beste Chancen, zum Premierkandidaten des Mitte-links-Blocks für die Parlamentswahlen aufzurücken. Diese werden im Frühjahr 2018 stattfinden. Renzi hatte Italien bereits zwischen Februar 2014 bis Dezember 2016 regiert. (sda/apa)