Nordkorea hat Südkorea mit einer «sehr starken» militärischen Reaktion gedroht, sollte der Süden seine Propaganda-Einsätze an der gemeinsamen Grenze nicht umgehend einstellen. Pjöngjang hatte Südkorea ein Ultimatum bis Samstagnachmittag gesetzt.
Sollte der südliche Nachbar diesem nicht folgen, sei eine militärische Reaktion Nordkoreas unvermeidlich, warnt der stellvertretende nordkoreanische Botschafter bei den Vereinten Nationen, An Myong Hun, am Freitagabend in New York. Die Lage auf der koreanischen Halbinsel sei «am Rande des Krieges», sagte An. Gleichzeitig kündigte er an, den Sicherheitsrat anrufen zu wollen.
Nach einem Schusswechsel an der koreanischen Grenze hatte der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un am Freitag die Grenztruppen des kommunistischen Landes in Gefechtsbereitschaft versetzt.
Nordkorea fühlt sich von Propagandasendungen gestört, die der Süden an der Demarkationslinie wieder aufgenommen hatte, nachdem südkoreanische Soldaten auf eigenem Gebiet von mutmasslich nordkoreanischen Minen schwer verletzt worden waren.
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon rief beide Seiten zur Zurückhaltung. Formal befinden sich Süd- und Nordkorea im Kriegszustand, weil nach dem Koreakrieg von 1950 bis 1953 kein Friedensvertrag geschlossen wurde. (sda/afp/dpa)