Im Zuge der Korruptionsermittlungen in Brasilien hat die Generalstaatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe für den Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva gefordert. Lula und sechs weitere Verdächtige sollten wegen Bestechlichkeit und Geldwäscherei verurteilt werden.
Das berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Agência Brasil am Samstag unter Berufung auf ein Empfehlungsschreiben der Ermittler an den zuständigen Richter.
Der Baukonzern OAS soll ein Apartment in Guarujá an der Atlantikküste aufwendig für den Ex-Präsidenten renoviert haben. Im Gegenzug soll Lula der Baufirma Aufträge des halbstaatlichen Ölkonzerns Petrobras verschafft haben. Lula weist die Vorwürfe zurück und bestreitet, Eigentümer der Immobilie zu sein.
Wegen Schmiergeldzahlungen wird derzeit gegen eine ganze Reihe brasilianischer Politiker ermittelt, darunter amtierende Minister, Ex-Präsidenten und Kongressmitglieder. Allein gegen Lula liegen sechs Anzeigen vor. Zuletzt kündigte der ehemalige Staatschef (2003 - 2010) an, bei der Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr wieder anzutreten. (sda/dpa)