Mit einer gross angelegten Razzia geht die deutsche Bundespolizei seit Mittwochmorgen in zwölf Bundesländern gegen organisierte Kriminalität vor. Im Fokus stehen gefälschte Visa, Menschenhandel, Zuhälterei und Zwangsprostitution von Thailänderinnen.
Es handle sich um die grösste Zugriffs- und Durchsuchungsmassnahme seit Bestehen der Bundespolizei, betonten mehrere Direktionen via Twitter. Landesweit sind weit mehr als 1500 Beamte im Einsatz. Mehr als 60 Wohn- und Geschäftsräume werden durchsucht.
Nach Angaben der Bundespolizei in Siegen (Nordrhein-Westfalen) wurden zahlreiche Haftbefehle vollstreckt und eine Reihe von Menschen festgenommen. Hauptbeschuldigte ist nach Angaben der Bundespolizei eine 59 Jahre alte Frau aus Thailand, die in Siegen wohnt und dort verhaftet wurde.
Allein in Siegen seien zwei Haftbefehle vollstreckt und acht Menschen vorläufig festgenommen worden. «Aber es werden noch mehr werden», sagte ein Sprecher der Bundespolizei an diesem Einsatzort.
Die Aktion gelte vor allem einer Bande im Rotlichtmilieu, deren Kern aus 15 bis 20 Personen deutscher und thailändischer Nationalität bestehen soll. Ihnen werde unter anderem Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung und Ausbeutung von Prostituierten vorgeworfen, sagte der Sprecher in Siegen.
Die mutmasslichen Täter sollen mehrere Hundert Frauen und Transsexuelle aus Thailand nach Deutschland eingeschleppt haben, um sie zur Prostitution zu zwingen. Die mutmasslichen Täter hätten nach bisherigen Ermittlungen einen siebenstelligen Betrag eingenommen. Durchsuchungen laufen demnach in Bordellen und Massagestudios. (sda/dpa)