Air-Berlin-Tochter Niki pleite nach Lufhansa-Rückzug

Air-Berlin-Tochter Niki pleite nach Lufhansa-Rückzug

13.12.2017, 19:0413.12.2017, 19:04

Der Air-Berlin-Tochter Niki ist pleite. Die Lufthansa zog am Mittwoch ihr Angebot für die Tochter der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin zurück. In der Folge ging bei der Berliner Justiz ein Antrag von Niki für die Eröffnung eines Insolvenzantrags ein.

Damit könnten kurz vor Weihnachten rund 1000 Mitarbeiter ihren Job verlieren und tausende Passagiere stranden. Die österreichische Bundesregierung sicherte ihnen umgehend die Repatriierung zu. Die Lufthansa hatte Niki zuletzt mit einer Brückenfinanzierung in zweistelliger Millionenhöhe in der Luft gehalten - diese fällt nun weg.

Als Grund für den Rückzug vom Niki-Kauf gab die Lufthansa an, dass eine schnelle Freigabe des Erwerbs durch die EU-Kommission nicht zu erwarten sei. Der im Oktober geschlossene Kaufvertrag könne nicht vollzogen werden.

Air Berlin hatte nach dem Lufthansa-Ausstieg mitgeteilt, man suche jetzt nach Alternativen, um die noch fliegende Niki doch zu Geld zu machen.

Interesse von Niki Lauda

Der frühere Formel-Eins-Weltmeister und Unternehmer Niki Lauda zeigte sich immer noch an der ursprünglich von ihm gegründeten Airline interessiert. Dies sei «natürlich» weiter der Fall, sagte Lauda am Mittwoch zur Nachrichtenagentur Reuters.

Die österreichische Air-Berlin-Tochter bräuchte jedoch einen Neustart im Zuge eines Insolvenzverfahrens. Auf die Frage, wie viel Geld er für Niki in die Hand nehmen würde, sagte Lauda: «Der Preis, den man für eine insolvente Airline zahlen muss, ist niedriger als der für eine, die noch fliegt.»

Lauda wollte die Airline im Insolvenzverfahren der Niki-Mutter Air Berlin übernehmen. Er hatte gemeinsam mit der Thomas Cook-Tochter Condor geboten, aber gegenüber der Lufthansa den Kürzeren gezogen.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte für den Fall eines Scheiterns der Niki-Übernahme einen «Plan B» angekündigt. Er sehe vor, die Lufthansa-Tochter Eurowings in der gleichen Grössenordnung von rund 20 Flugzeugen aus eigener Kraft wachsen zu lassen.

Air Berlin prüft Alternativen

«Die Air-Berlin-Gruppe prüft derzeit Verwertungsalternativen für die Niki Luftfahrtgesellschaft», betonte Air Berlin in einer Pflichtmitteilung für die Börse. Air Berlins Generalbevollmächtiger Frank Kebekus hatte noch am Dienstag mitgeteilt, Lufthansa sei der einzig zuverlässige Kaufinteressent für Niki. (sda/dpa)

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