Deutschland: Minister: Attacke von Grafing ohne islamistischen Hintergrund

Deutschland: Minister: Attacke von Grafing ohne islamistischen Hintergrund

10.05.2016, 13:32

Die Messerattacke am Bahnhof von Grafing bei München hatte nach ersten Ermittlungen keinen islamistischen Hintergrund. Der 27-Jährige, der am frühen Dienstagmorgen einen Mann tötete, hatte offenbar psychische Probleme und nahm Drogen.

Das teilte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann am Dienstag in München mit. Der Mann habe seine Tat bereits eingeräumt. Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund haben die Ermittler nach Angaben Herrmanns bisher nicht. Es werde aber geprüft, ob ein politischer Hintergrund vorliege.

Der Angreifer habe am frühen Morgen am S-Bahnhof Grafing wahllos um sich gestochen und dabei vier Menschen verletzt, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft München II, Ken Heidenreich. Ein 56-Jähriger starb später an den Folgen seiner schweren Verletzungen im Spital.

«Der Täter hat Äusserungen am Tatort getätigt, die auf eine politische Motivation schliessen lassen», sagte Heidenreich. Um welche Äusserungen es sich genau handle, werde derzeit geprüft.

Am Tatort festgenommen

Dem Sprecher der Staatsanwaltschaft zufolge handelt es sich bei dem noch am Tatort festgenommenen mutmasslichen Täter um einen 27-jährigen Deutschen. Dieser stamme nicht aus München oder der Umgebung. Wie ein Sprecher des bayerischen Landeskriminalamts sagte, stammt der Angreifer aus Hessen. Er sei in Deutschland geboren worden und habe keinen Migrationshintergrund.

Bei den Angegriffenen handelt es sich laut Polizei um vier Männer. Die Verletzten sind 58, 55 und 43 Jahre alt. Neben dem getöteten Mann erlitt ein weiterer Mann schwere Verletzungen. Zwei weitere Männer wurden leichter verletzt. Die Männer befinden sich alle zur Behandlung im Spital.

Die Tat ereignete sich nach Angaben der Ermittler gegen 5 Uhr am Dienstagmorgen. Der mutmassliche Angreifer soll nach den Worten eines Sprechers des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord zunächst in der S-Bahn das später verstorbene Opfer niedergestochen haben.

Anschliessend soll er auf dem Bahnhofsgelände die drei weiteren Männer attackiert haben. Er habe ein Messer mit einer zehn Zentimeter langen Klinge benutzt. (sda/afp/dpa)

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