Vier Tage nach der Festnahme eines pakistanischen Exil-Politikers in London haben die britischen Behörden den 60-Jährigen gegen Kaution vorerst freigelassen. Der Parteichef der Muttahida-Qaumi-Bewegung (MQM), Altaf Hussain, bleibt bis im Juli auf freiem Fuss.
Hussain sei unter Auflagen bis zu einem nicht näher genannten Datum im Juli freigelassen worden, verlautete aus Polizeikreisen. Es würden zunächst weitere Ermittlungsergebnisse abgewartet. Die Festnahme stand im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen Geldwäscherei.
Hussain war 1992 nach Grossbritannien geflohen. Zuvor hatte es in seiner Heimatstadt Karachi einen Militäreinsatz gegeben, um ethnisch motivierte Ausschreitungen zu beenden. Er kann nach eigenen Angaben nicht in sein Heimatland zurückkehren, weil sein Leben dort in Gefahr sei.
Die Festnahmen Hussains hatte in Karachi für Chaos gesorgt. Wütende Demonstranten setzten nach Behördenangaben am Dienstag mehrere Busse, Rikschas und ein Auto in Brand, nachdem in der Hafenstadt im Süden des Landes Berichte über die Festnahme des Parteichefs die Runde gemacht hatten.
Die MQM vertritt die urdusprachigen indischen Muslime, die nach der Teilung Indiens 1947 ins neugegründete Pakistan flohen. Karachi ist eine ihrer Hochburgen. In der Stadt kommt es wegen Spannungen zwischen der urdusprachigen Mehrheit der Mohajir und paschtunischen Migranten immer wieder zu Gewalt. (kub/sda/afp)