Schweizer Pfannen haben einen Namen: Kuhn Rikon. Das Familienunternehmen produziert seit Jahrzehnten im Zürcher Tösstal Kochutensilien, unter anderem auch den berühmten Dampfkochtopf Duromatic.
Dorothee Auwärter führt in vierter Generation das Familienunternehmen als Verwaltungsratspräsidentin. Vor zwei Jahren gab sie CH Media ein Interview und sprach damals auch über die Ängste vieler Konsumentinnen und Konsumenten, die bei Teflonpfannen ans Krebsrisiko denken.
«Das ist leider ein überlieferter Irrglaube», sagte Auwärter. «Teflon oder genauer gesagt das von uns verwendete Polytetrafluorethylen, PTFE, ist nicht giftig und nicht krebserzeugend.» PTFE – Teflon ist bloss ein Markenname – gehöre zu den sogenannten polyfluorierten Alkylverbindungen, kurz PFAS, die nicht nur in Beschichtungen von Bratpfannen vorhanden seien, sondern auch in zig anderen Produkten; sei es im Packpapier, in Farben, in regenabweisenden Zelten, in Feuerwehr-Löschschaum und vielem mehr.
«In dieser PFAS-Familie gibt es in der Tat solche, die gesundheitsgefährdend sind», sagte Auwärter. «Diese kommen bei unseren Pfannen nicht vor, die sind im Gebrauch absolut unbedenklich.» Und dennoch: Leider gebe es bis heute keine Alternativen, die eine vergleichbare, lang anhaltende Antihafteigenschaft aufweisen würden.
Tatsächlich findet in Schweizer Küchen ein Umdenken statt. Zu diesem Schluss kommt eine neue Analyse des Migros-Onlinewarenhauses Digitec-Galaxus, die CH Media vorliegt. Demnach war die Teflonbratpfanne lange unbestritten, zumindest was die Rangliste der 100 meistverkauften Modelle anbelangt. Die Antihaftbeschichtung und der rasche Abwasch sind nun mal praktisch.
Doch die Diskussion um PFAS ist nicht spurlos an den Konsumenten vorbeigegangen. Auch das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit schreibt auf seiner Website: «In die Umwelt freigesetzte PFAS stellen ein potenzielles Risiko für die menschliche Gesundheit dar.» Und zuletzt sorgte der Kanton St.Gallen für Schlagzeilen, weil bei einigen Bauernbetrieben eine viel zu hohe Belastung mit schwer abbaubaren PFAS festgestellt wurde. Trotzdem gelangte Fleisch aus diesen Betrieben in den Verkauf (CH Media berichtete).
Lag der Anteil der verkauften PTFE-Bratpfannen 2022 bei Digitec-Galaxus noch bei 57 Prozent, so waren es im ersten Halbjahr 2025 gerade noch 36 Prozent – ein Rückgang von mehr als einem Drittel in dreieinhalb Jahren.
Hoch im Kurs sind neuerdings Keramikbratpfannen. Ihr Marktanteil hat sich beim grössten Schweizer Onlinewarenhaus seit 2022 von 3 Prozent auf 21 Prozent im letzten Jahr versiebenfacht. Unbeschichtete Bratpfannen aus Eisen oder Edelstahl liegen im ersten Halbjahr 2025 mit einem Verkaufsanteil von 44 Prozent ganz vorne. Ihr Vorteil laut Digitec-Galaxus: keine Chemie, Langlebigkeit und zu 100 Prozent rezyklierbar. Allerdings sind sie schwerer als Teflonbratpfannen.
Laut Kuhn Rikon können Qualitätsbratpfannen mit PTFE-Antihaftbeschichtung drei bis fünf Jahre lang verwendet werden, wie Digitec-Galaxus in seinem Report schreibt. Bei keramikbeschichteten Modellen seien es nur 1 bis 3 Jahre. Im Familienalltag würden Teflon- und Keramikbratpfannen aber oft weniger lang halten. Dies, weil sich der Antihaftbelag durch Stochern und Kratzen mit Metallbesteck ablöse oder die Keramikbeschichtung wegen zu hoher Kochtemperaturen ihre Antihafteigenschaft verliere. Eisen- und Edelstahlbratpfannen gelten hingegen als praktisch unverwüstlich.
Doch bekanntlich sind es nicht nur gesundheitliche Überlegungen, die beim Einkauf eine Rolle spielen. So weist Galaxus darauf hin, dass PTFE- und Keramikbratpfannen in der Regel günstiger seien. Eisen- oder Edelstahlpfannen hätten im Gegenzug eine längere Lebenserwartung. (aargauerzeitung.ch)
Für letztere braucht es etwas Kraft in den Armen, die sind ziemlich schwer und sie müssen Richtig "eingekocht" werden.
Wenn dies der Fall ist, gelingt jede Rösti, jedes Spiegelei und jedes Omelette.