
Donald Trump spricht mit Reportern an Bord der Air Force One und gibt neue Informationen zu seiner Beziehung mit Jeffrey Epstein preis.Bild: keystone
Der US-Präsident hat sich einmal mehr zum Bruch mit seinem ehemaligen Freund Jeffrey Epstein geäussert. Dieser habe Spa-Mitarbeiterinnen aus Mar-a-Lago «gestohlen» – darunter auch Virginia Giuffre. Diese neue Information widerspricht Trumps bisherigen Aussagen.
30.07.2025, 15:2730.07.2025, 16:43
Laut Donald Trump soll der verurteilte Sexualstraftäter Jeffrey Epstein eine ehemalige Mitarbeiterin, Virginia Giuffre, in seinem Mar-a-Lago-Club «gestohlen» haben. Giuffre war eine Schlüsselzeugin und eine der prominentesten Klägerinnen des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein.
«Er hat sie gestohlen»
Donald Trump sprach am Dienstag auf dem Rückflug von seiner Schottlandreise vor Journalisten, dabei wurde er zu seinen Äusserungen vom Wochenende über einen Streit mit Epstein weiter befragt. Der US-Präsident sagte nämlich am Montag, er habe Epstein aus seinem Club geworfen, weil «er etwas Unangemessenes getan hat» – genauer, dass Epstein «Leute, die für mich gearbeitet haben, gestohlen hat», so Trump. Daraufhin hätte er Epstein aus dem Haus geworfen und seither nichts mehr mit ihm zu tun gehabt.
«Epstein hat Leute abgeworben, die für mich gearbeitet haben. Und ich sagte ihm: ‹Tu das nicht mehr.› Und er tat es.»
Auf die Frage, ob unter den «gestohlenen» Mitarbeitern auch junge Frauen gewesen seien, antwortete Trump am Dienstag, dass viele von ihnen im Spa des Clubs in Florida gearbeitet hätten. Auf die anschliessende Frage, ob Epstein denn Virginia Giuffre abgeworben habe, bestätigt der US-Präsident: «Ich glaube, sie hat im Spa gearbeitet. Ich glaube, das war eine der Personen. Er hat sie gestohlen.»

Epstein und Trump im Jahr 1997.Bild: Archive Photos
Widersprüche in Trumps Erzählungen
Wie bereits erwähnt, erzählte Trump bei seinem Besuch in Schottland, er habe Epstein von seinem Privatklub in Florida ausgeschlossen, nachdem dieser wiederholt Mitarbeiterinnen abgeworben habe.
Aber seine jüngste Behauptung, dass eine dieser abgeworbenen Angestellten die 16-jährige Giuffre war, verkompliziert die Zeitachse nun zusätzlich, wie der Guardian berichtet.
«Man sagt sogar, dass er schöne Frauen genauso mag wie ich, und viele von ihnen sind eher jünger.»
Donald Trump über Jeffrey Epstein im Jahr 2002 im New York Magazine So soll Giuffre im Jahr 2000 von Mar-a-Lago abgeworben worden sein, aber zwei Jahre später sprach Trump sehr positiv über Epstein: «Ich kenne Jeff seit 15 Jahren. Ein toller Kerl», sagte Trump Ende 2002 gegenüber dem New York Magazine. «Es macht viel Spass, mit ihm zusammen zu sein. Man sagt sogar, dass er schöne Frauen genauso mag wie ich, und viele von ihnen sind eher jünger», so Trump.
Sarah Blaskey, eine investigative Reporterin des Miami Herald, wies in ihrem 2020 erschienenen Buch über Mar-a-Lago ebenfalls darauf hin, dass Epstein bis Oktober 2007, mehr als ein Jahr nach seiner ersten Verhaftung und Anklage wegen Anstiftung zur Prostitution einer Minderjährigen, Mitglied bei Mar-a-Lago blieb, berichtet der Guardian.
Die Schlüsselzeugin Giuffre
Nach Giuffres Erzählungen wurde sie im Jahr 2000, als sie 16 Jahre alt war, von Epsteins Komplizin Ghislaine Maxwell aus Trumps Mar-a-Lago-Spa abgeworben.
In ihrer Klage behauptete sie, dass sie zunächst von Epstein und Maxwell gemeinsam missbraucht und dann «an andere mächtige Männer verliehen» worden sei, darunter etwa Prinz Andrew. Giuffre hatte dem britischen Prinzen Andrew vorgeworfen, sie im Alter von 17 Jahren sexuell missbraucht zu haben.
Prinz Andrew stritt die Missbrauchsvorwürfe stets ab. Er behauptete, sein mutmassliches Opfer nie getroffen zu haben, und dass ein Foto, das die beiden vor gut 20 Jahren gemeinsam zeigt, gefälscht sei. Bevor es zu einem Prozess kam, einigten sich 2022 Giuffre und Andrew aussergerichtlich. Im Gegenzug zahlte der Prinz Berichten zufolge mehrere Millionen Pfund. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe musste Andrew seine militärischen Ehrentitel abgeben und trat seither nur noch selten in der Öffentlichkeit auf.

Virgina Giuffre einigte sich mit Prinz Andrew 2022 aussergerichtlich.Bild: keystone
Virginia Giuffre gehörte zu den bekanntesten Opfern im Missbrauchsskandal um den US-Multimillionär Jeffrey Epstein. Im Alter von 41 Jahren beging sie dieses Jahr Suizid.
Maxwell will Immunität
Ghislaine Maxwell sitzt derzeit eine 20-jährige Haftstrafe ab, weil sie Epstein beim Missbrauch von Minderjährigen half. Nun zeigte sie sich unterdessen bereit, vor dem US-Kongress auszusagen – stellte jedoch die Bedingung, im Gegenzug Immunität vor weiterer Strafverfolgung zu erhalten. Ein Sprecher des Kongresses erklärte, man werde Maxwells Anwalt in Kürze antworten, plane jedoch nicht, ihr für ihre Aussage Straffreiheit zu gewähren, wie CNN berichtet.

Ghislaine Maxwell sitzt derzeit eine 20-jährige Haftstrafe ab.Bild: keystone
Unabhängig davon beantragten Maxwells Anwälte beim Obersten Gerichtshof eine Überprüfung des Urteils, da sie ihrer Ansicht nach keinen fairen Prozess erhalten habe. Für den Fall einer Begnadigung durch US-Präsident Trump könne sie offen und ehrlich an die Öffentlichkeit treten, hiess es. Trump erklärte gegenüber Journalisten, er habe zwar die Befugnis zu einer Begnadigung, sei jedoch bisher nicht darum gebeten worden.
(les)
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Donald Trump: Das Leben (und die Psyche) des US-Präsidenten in Bildern
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Sicherlich hatte er bereits 1987 in seinem Trump Tower Office davon geträumt, dass er einmal die ganze Welt in Händen halten würde.
quelle: newsday rm / newsday llc
Trump erklärt seinen Bruch mit Epstein
Video: watson
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