Der Elektroauto-Hersteller Tesla will angesichts der starken Nachfrage nach seinem künftigen günstigeren Modell die Produktion viel schneller als geplant hochfahren. Die Marke von 500'000 Fahrzeugen jährlich soll nun schon zwei Jahre früher 2018 erreicht werden.
Und für 2020 werde nun eher die Millionen-Marke angepeilt, sagte Firmenchef Elon Musk in einer Telefonkonferenz mit Analysten: «Ein Ausbau der Produktion auf das Fünffache in den nächsten zwei Jahren wird herausfordernd und wahrscheinlich zusätzliches Kapital verschlingen. Aber das ist unser Ziel.»
Im vergangenen Jahr lieferte Tesla erst gut 50'000 Autos aus. Vor kurzem bekam der Elektro-Pionier aber binnen einer Woche über 325'000 Reservierungen für das 35'000 Dollar teure Model 3, das Ende 2017 auf den Markt kommen soll.
Das vergangene Quartal schloss Tesla mit einem niedrigeren Verlust als von Analysten erwartet ab. Die Aktie sprang in einer ersten Reaktion im nachbörslichen Handel zunächst um rund acht Prozent hoch, später ging das Plus auf etwa vier Prozent zurück. Der Fehlbetrag stieg im Jahresvergleich immer noch von 154.2 auf 282.3 Millionen Dollar.
Zur guten Stimmung der Anleger trug aber auch bei, dass Tesla die Auslieferungsprognose für dieses Jahr von bis zu 90'000 Fahrzeugen bestätigte. Im ersten Quartal lieferte Tesla rund 15'500 Autos aus, für das laufende Vierteljahr sind 17'000 anvisiert - im Rest des Jahres wird die Firma also noch deutlich zulegen müssen. Unter anderem gehe die Produktion des neuen SUV Model X immer noch zu langsam hoch, räumte Tesla ein.
Umsatz steigt
Zugleich zogen die Bestellungen des wichtigsten Fahrzeugs Model S, das zum Beispiel in Deutschland mindestens 88'000 Euro kostet, im Jahresvergleich um 45 Prozent an, wie die kalifornische Firma nach US-Börsenschluss am Mittwoch mitteilte. Der Umsatz stieg um 15 Prozent auf 1.03 Milliarden Dollar.
Für Zulieferer wurde der 1. Juli 2017 als Frist gesetzt, bis zu der sie ihre Teile für Model 3 liefern können müssen, wie Musk sagte. Das bedeute allerdings nicht, dass dann schon die Produktion beginnen könne. «Auch wenn dann 99 Prozent der Teile lieferbar sein sollten, können wir immer noch nicht bauen.» Er gebe aber davon aus, dass im zweiten Halbjahr 2017 etwa 100'000 bis 200'000 Fahrzeuge des Model 3 gebaut werden. (sda/dpa)