Norwegen: Breiviks Ärzte sehen keine Gesundheitsgefahr durch Isolationshaft

Norwegen: Breiviks Ärzte sehen keine Gesundheitsgefahr durch Isolationshaft

07.03.2016, 17:48

Die behandelnden Gefängnisärzte von Anders Behring Breivik sehen keine Gefahr dauerhafter Schäden durch die Isolationshaft des norwegischen Attentäters. Dies berichtete der norwegische Rundfunk (NRK) am Montag.

In dem NRK-Bericht hiess es, dass Breivik nach Einschätzung des zuständigen medizinischen Personals «nicht unter den Haftbedingungen leidet». Genau das macht der Norweger geltend: In der kommenden Woche beginnt ein Prozess wegen der Isolationshaft des islamfeindlichen Rechtsextremisten.

Breivik hatte im Juli 2011 zunächst acht Menschen bei einem Bombenanschlag in Oslo getötet. Anschliessend erschoss er auf der Insel Utöya 69 weitere Menschen, die am Sommerlager der sozialdemokratischen Jugendorganisation teilnahmen.

Im Gefängnis von Skien sitzt Breivik in Isolationshaft, dort findet auch der Prozess statt. Er verbüsst die in Norwegen geltende Höchststrafe von 21 Jahren Gefängnis.

Nach Angaben seines Anwalts wirkt sich die Isolationshaft verheerend auf Breiviks psychische Gesundheit aus. Der verurteilte Massenmörder hat den norwegischen Staat wegen «unmenschlicher und entwürdigender» Behandlung verklagt. Er kritisiert auch die Einschränkung seiner postalischen Kontakte scharf - eine Massnahme, die die Behörden als nötig zur Verhinderung der Bildung eines extremistisches Netzwerks erachten.

NRK berichtete nun auf seiner Internetseite, Breivik habe zwischenzeitlich «Zeichen der Instabilität» gezeigt und ein «anormales Verhalten» an den Tag gelegt. Seine Ärzte sähen aber «keine fundamentale Änderung seiner psychischen Gesundheit». Die Einschätzung des Gefängnispersonals dürfte bei dem Prozess eine entscheidende Rolle spielen. (sda/afp)

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