Mutter ersticht Lehrerin vor den Augen der Schüler

Frankreich

Mutter ersticht Lehrerin vor den Augen der Schüler

04.07.2014, 13:00

Vor den Augen der entsetzten Kinder hat die Mutter eines Schülers in Frankreich eine Lehrerin erstochen. Die Tat geschah am Freitagmorgen in der staatlichen Vor- und Grundschule in der südwestfranzösischen Kleinstadt Albi.

Die Mutter sei mit einem Messer angekommen und habe eine 34 Jahre alte Lehrerin vor den Kindern niedergestochen, sagte Staatsanwalt Claude Derens der Nachrichtenagentur AFP. Als er am Tatort eingetroffen sei, habe man noch versucht, die Lehrerin zu reanimieren. «Sie hatte in ihrem Klassenzimmer einen Herzstillstand.» Die Täterin wurde sofort festgenommen.

Die Gründe für die tödliche Messerattacke kurz nach Unterrichtsbeginn waren zunächst unklar. Die Schule hat insgesamt 284 Schüler im Alter zwischen drei und elf Jahren.

Frankreichs Präsident François Hollande sprach von einem «entsetzlichen Drama» und kündigte an, Helfer zur Betreuung der Kinder und des Schulpersonals nach Albi zu schicken. Erziehungsminister Benoît Hamon reiste umgehend in die Kleinstadt. In Frankreich ist am Samstag der letzte Unterrichtstag vor den Sommerferien, für viele Schüler endete der Unterricht aber schon am Freitag.

Eine Reihe von Studien berichten von einer Zunahme der Gewalt von Eltern gegen Lehrer in Frankreich. So wurde im Schuljahr 2012/2013 fast die Hälfte der Schuldirektoren von Vor- und Grundschulen von Eltern verbal oder physisch attackiert, wie aus einer im April in der Zeitung «Le Parisien» veröffentlichten Untersuchung hervorgeht. 

Studien aus Frankreich belegen Zunahme von Gewalt
Laut einer Studie wurde im Schuljahr 2012/2013 fast die Hälfte der Schuldirektoren von Vor- und Grundschulen von Eltern verbal oder physisch attackiert, wie aus einer im April in der Zeitung «Le Parisien» veröffentlichten Untersuchung hervorgeht.

Laut einer anderen Studie aus dem Jahr 2012 sagten 35,8 Prozent der Lehrer aus, dass sie beleidigt wurden, 17,1 Prozent berichteten von Drohungen, 14 Prozent von Belästigungen und 3,6 Prozent sogar von Schlägen. 

(viw/sda/afp)

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