Die wegen der grossen Schneemengen in Zermatt blockierten Touristen können auch am Mittwochmorgen noch nicht abreisen. Der Bahnverkehr bleibt vorerst gesperrt. Touristen verlassen Zermatt mittels Helikopter.
«Air Zermatt betreibt ab sofort wieder eine Luftbrücke», teilte Zermatt Tourismus am Mittwoch mit. Es könne zu längeren Wartezeiten kommen. Ein sda-Video zeigte eine lange Warteschlange bei der Basis in Zermatt.
Wie bereits am Dienstag gibt es eine Luftbrücke, weil der Bahnverkehr nach wie vor blockiert ist. Grund dafür sind Schneemassen einer Lawine aus Vortagen beim Portal der Galerie «Unnerchriz» zwischen Zermatt und Täsch.
«Die Schneemengen sind zu gross, um mit den normalen Schneeschleudern geräumt zu werden», sagte Barbara Truffer, Mediensprecherin der Matterhorn Gotthard Bahn, am Mittwoch der Nachrichtenagentur sda.
Sie korrigierte damit eine erste Meldung vom Mittwoch, wonach der erste Zug ab 11.15 Uhr verkehren sollte. Die Schneemassen waren bei einem Erkundungsflug mit dem Helikopter am Mittwochmorgen nicht zu erkennen gewesen.
Hoffnung für Züge am Nachmittag
Die Bahnstrecke bleibe bis auf Weiteres gesperrt. «Die Verantwortlichen arbeiten mit Hochdruck an der Wiedereröffnung und sind zuversichtlich, die Bahnstrecke am Nachmittag zu öffnen», hiess es im neusten Bulletin gegen Mittag. Zwischen Täsch und Visp ist die Bahnstrecke ebenfalls geschlossen, allerdings verkehren auf diesem Abschnitt Ersatzbusse.
Das Oberwallis war am Mittwoch im Schnee versunken. Mehrere Dörfer waren von der Aussenwelt abgeschnitten. Allein im Touristenort Zermatt mussten Einheimische und rund 13'000 Touristen vorerst ausharren.
Die Zufahrtsstrasse und die Bahnlinie zum Ort mussten wegen akuter Lawinengefahr geschlossen werden. Der Ort selbst war nicht bedroht. Die Pisten und Wanderwege ringsum waren aber geschlossen. Die Gemeinde hatte bereits am Dienstag zwischen 15 und 17 Uhr eine Luftbrücke für Touristen eingerichtet, die ab- oder anreisen wollten oder mussten.
Auch Saastal abgeschnitten
Laut der Zermatter Gemeindepräsidentin Romy Biner-Hauser reagieren die Dorfbevölkerung und die Touristen aber gelassen auf die Situation. Dies, obwohl es am Dienstagmorgen zu einem rund zweistündigen Stromunterbruch gekommen sei.
Nach heftigem Schneefall waren auch andere Orte in den Alpen von der Aussenwelt abgeschnitten, wie das Saastal. Wegen der Lawinengefahr blieb die Strasse zwischen Stalden und Saas-Grund am Mittwochvormittag gesperrt.
Allerdings wurde die Strasse zwischen Saas-Grund und Saas-Almagell um 11 Uhr wieder geöffnet. Auch in Italien sassen etwa 5000 Menschen fest.
Im italienischen Wintersportort Sestriere verschüttete eine Lawine ein Wohngebäude, alle Bewohner wurden gerettet. Im Osten Frankreichs suchten Einsatzkräfte nach einem vermissten britischen Skifahrer. (sda/dpa/afp)